Schon während der Pandemie war ein Trend zur Zweitheizung bemerkbar, die aktuelle Situation befeuert diese Entwicklung. Wer jetzt noch einen Ofen haben will, muss sich sputen. Die Lieferzeit beträgt derzeit drei Monate.
Viele Landsleute sind derzeit auf der Suche nach einer Alternative zum (russischen) Gas. Und das spüren auch die Kachelofenbauer, die bei der aktuellen Buchungslage gehörig ins Schwitzen kommen. „Die Nachfrage ist sehr stark gestiegen. Öfen sind das typische Back-up zum klassischen Heizen. Vor allem Leute, die mit Gas heizen, suchen nach einer geeigneten Zweit- beziehungsweise Notheizung“, weiß Christoph Angermayer, Innungsmeister der Hafner in der oö. Wirtschaftskammer. Der doch starke Aufschwung kommt für ihn nicht völlig überraschend: „Der Trend hat eigentlich schon vergangenes Jahr im Herbst beziehungsweise während der Corona-Pandemie begonnen. Die Leute verbrachten mehr Zeit daheim und wollten es dort mit einem schönen Kachelofen gemütlicher und behaglicher haben. Mit der Gas- und Ukrainekrise hat sich das noch gesteigert. Im Grunde können wir von einer Verdoppelung sprechen.“
Mehrere Produkte vergriffen
Die hohe Nachfrage bringt auch mit sich, dass einige Produkte vergriffen sind – und man auf seinen Lieblingsofen vielleicht vorerst verzichten muss. „Wir können den Markt bedienen. Es gibt noch immer Produkte, die nicht völlig ausverkauft sind. Die Anfrage wird aber auf dem hohen Level bleiben. Zu viel Zeit sollte man jetzt also nicht mehr verlieren“, empfiehlt der Experte, der aktuell mit einer Lieferzeit von etwa drei Monaten rechnet.
Früher musste in jedem Neubau verpflichtend ein Kamin sein. Das gibt es aber nicht mehr. Viele haben jetzt ein Problem und müssen mit einem enormen Mehraufwand nachrüsten.
Christoph Angermayer, Innungsmeister der Hafner, WKOÖ
Hohe Preise für Pellets und Brennholz
Hat man seinen Ofen dann zuhause stehen, wartet aber das nächste Problem. Wie berichtet, sind die Preise für Brennholz oder auch Pellets massiv in die Höhe geschnellt. Ein Raummeter Kaminholz kostet mittlerweile etwa 180 Euro, vor der Krise waren es zwischen 80 und 90 Euro. Der Preis für Pellets hat sich im vergangen Jahr verdoppelt bis verdreifacht. Und das ruft wiederum dreiste Betrüger auf den Plan, die online billig Heizwaren anbieten, aber tatsächlich nie ausliefern.
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