Die Pakete werden immer mehr, größer und schwerer - die Arbeit drängt die Zusteller der Post AG an den Rand der Belastbarkeit. Es fehlt an Personal, wird kritisiert. Die SPÖ fordert nun einen Mindestlohn von 1700€ Netto.
Die Arbeitssituation bei der Post AG verschärft sich laut Gewerkschaft. Immer mehr Beschäftigte kündigen daher ihren Job. „Im Burgenland gibt es 350 Zusteller. 26 Mitarbeiter haben im vergangenen halben Jahr gekündigt, weitere zehn flüchteten in die Pension“, sagt Kurt Holzer, Bundesvorsitzender des Personalausschusses der Post AG.
Ein Knochenjob
Ein Zusteller hat pro Tag neben einem Berg an Briefen im Schnitt 70 bis 90 oder in Spitzenzeiten sogar 300 Pakete auszutragen, zudem gehen 1,5 Tonnen Werbematerial durch seine Hände. „31,5 Kilo, das erlaubte Höchstgewicht eines Pakets, sind vor allem für Kolleginnen unverantwortlich“, beklagt der Vorsitzende des Vertrauenspersonenausschusses der Post, Manfred Oderits. Er plädiert für 20 Kilo als Obergrenze.
Ein skurriler Fall: Ein Kunde ließ sich im Lockdown drei verschieden lackierte Fahrräder liefern, damit er – wie im Geschäft – das Bike mit der schönsten Farbe auswählen kann, die restlichen zwei gingen an den Shop zurück.
Debatte um Arbeitsbedingungen
„Zudem droht Personalnot. Jeder fünfte Mitarbeiter wurde bereits abgebaut“, kritisiert SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Er fordert faire Arbeitsbedingungen und 1700 Euro netto als Mindestlohn.
Bei der Post ist die Kritik „ganz und gar nicht nachvollziehbar“. Eine Personalreserve sei im Burgenland vorhanden, eine postalische Unterversorgung auszuschließen, wird betont. Die Betreuung der Zustellgebiete werde laut Post laufend angepasst, weil sich die Sendungsmengen ändern – weniger Briefe, mehr Pakete.
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