Na, das war ein „schöner“ Beginn bei der Leichtathletik-WM in Eugene! Willkommen im Chaos! Kaum war der wunderbare Flug mit der Austrian Airlines von Wien nach Chicago, auf dem ich mir die Business-Klasse gegönnt hatte, beendet, begann das Theater. Im Minutentakt schickte die United Airlines Änderungen für den Weiterflug nach Eugene in Oregon. Verspätung über Verspätung. Das kann natürlich in der heutigen Zeit alles passieren. Nichts Neues. Dann saßen wir aber schon eine Stunde im Flieger, wegen technischer Probleme mussten alle wieder raus, nach einer weiteren Stunde dann doch „grünes Licht“ für den Flug, so ging es für mich nach sieben Stunden Aufenthalt auf dem O’Hare International Airport nach Eugene, wo die Probleme aber morgens um halb zwei Uhr erst so richtig begannen. Und da war ich schon gut 26 Stunden unterwegs ...
„Krone“-Reporter Olaf Brockmann berichtet aus Eugene
Mit Athleten wurde ich mit dem Bus auf den Campus der University of Oregon gebracht. Dort habe ich mir für die Dauer der WM ein spartanisches Zimmer in der Hamilton Hall gebucht. Von meinen zwölf Aufenthalten bei Leichtathletik-Veranstaltungen in „Track Town“ kenne ich den Campus recht gut. Dort zu wohnen ist gut. Es sind nur ein paar Gehminuten zu Hayward Field…
Wo ist der Check-in?
Die Hamilton Hall mit ihren zahlreichen Nebengebäuden war morgens um 2.20 Uhr im Dunkeln zwar mit Hilfe einer US-Kollegin noch gut zu finden. Aber wo zum Teufel ist der Check-in? Nicht zu finden. Ein äußerst freundlicher Sicherheitsbeamte lotste mich, mit dem Koffer und einem schweren Rucksack unterwegs, endlich zum Check-in. Von Wien aus hatte ich schon vorgewarnt, dass ich vielleicht erst nach Mitternacht bei der Hamilton Hall eintreffen könnte. Dies sei kein Problem, hieß es. Aber dieser Check-in war verwaist. Die Security sagte, dass jedes Gebäude einen eigenen Check-in habe und dass ich hier meinen Zimmerschlüssel bekommen müsste. Aber niemand weit und breit.
Auch der Sicherheitsbeamte wusste keinen Rat mehr. Ich gab ihm die Handy-Nummer jener Dame, die für die WM-Unterkünfte der Medien verantwortlich ist. Da lief tief in der Nacht nur das Band. Dann rief sie aber zurück und erklärte, wo ich meinen Schlüssel bekommen könnte. Das war ganz woanders! Nichts dorthin war für die Medien ausgeschildert. Dort entschuldigte sich die junge Frau für das Chaos, gab mir den Schlüssel, die Security führte mich zu einer im Dunkeln wenig einladenden Tür eines Nebengebäudes der Hamilton Hall. Aber geschafft…
Gefühl bestätigt
Auf dem Gang im ersten Stock der Hamilton Hall traf ich einen befreundeten Kollegen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der warnte mich vor, dass die WM äußerst schlecht organisiert sei. Das Gefühl habe ich auch schon. Willkommen im Chaos!
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