Häufige Verspätungen und lange Fahrtzeiten ärgern die Pendler aktuell im Weinviertel in Niederösterreich. Sie fühlen sich mit ihren Sorgen nicht ernst genommen und starten nun sogar eigene Bürgerinitiativen. Politik und Öffi-Betreiber stehen jetzt in der Pflicht!
Eine behördliche Streckensperre dort, eine Baustelle da – und viele Verspätungen darum herum. Das heimische Öffi-Netz kommt nicht aus den Schlagzeilen. Und während die Pendler rebellieren, hört man vom zuständigen Landesrat Ludwig Schleritzko nichts dazu.
Vor allem der Schienenersatzverkehr zwischen den Bahnhöfen Wolkersdorf und Laa an der Thaya im Weinviertel erhitzt gerade die Gemüter. In den sozialen Medien bilden sich bereits Bürgerbewegungen: „Wir wollen als politikunabhängiges Bindeglied für die Pendler auftreten. Unsere Anliegen werden weder auf Landes- noch auf Bundesebene genügend ernst genommen. Von den ÖBB reden wir ja gar nicht mehr“, heißt es.
Schon seit Längerem spitzt sich die Situation im Nordosten des Landes zu. Besonders schlimm war es vorige Woche, wie ein Bahnfahrer berichtet: „Für die Strecke von Laa nach Wien brauchte ich mehr als drei Stunden. In dieser Zeit könnte ich ja fast in Salzburg sein.“
Kaum Hoffnung auf Besserung
Zwar konnte mittlerweile eine Verbesserung beim Schienenersatzverkehr erreicht werden, doch die Hoffnung auf nachhaltige Problemlösungen ist enden wollend. Karl Mechtler, Sprecher der Pendlerinitiative Ladendorf, erklärt: „Vor allem Frauen im Berufsleben haben es bei den aktuellen Fahrplänen sehr schwer, die Doppelbelastung Beruf und Familie zu vereinbaren. Wie diverse Rückmeldungen zeigen, müssen sie teilweise schon um 3.30 Uhr aufstehen, um die Öffis nutzen zu können.“
Wie diverse Rückmeldungen zeigen, müssen sie teilweise schon um 3.30 Uhr aufstehen, um die Öffis nutzen zu können.
Karl Mechtler, Sprecher der Pendlerinitiative Ladendorf
Während die einen eine Abwanderungswelle aus der Region befürchten, hoffen andere noch auf Verbesserungen der Öffi-Situation. Die Bauarbeiten an mehreren Abschnitten der Bahnstrecke dauern aber bis 4. September – schnell geht im Weinviertel offenbar gar nichts.
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