Im Zuge der Causa Patscherkofelbahn langte bei Liste-Fritz-GR Thomas Mayer eine Anzeige von Innsbrucks BM Georg Willi ein. Die Ermittlungen förderten nun Brisantes zutage. Das hat zur Folge, dass die Liste Fritz eine öffentliche Entschuldigung des Bürgermeisters fordert sowie eine Spende an „Rettet das Kind“.
Eine „demokratiepolitisch bedenkliche Haltung“ werfen Liste-Fritz-Parteiobfrau und LA Andrea Haselwanter-Schneider und der Gemeinderat der Liste Fritz, Thomas Mayer, dem Innsbrucker BM Georg Willi (Grüne) vor. Der Grund: In einer Anfrage im Juni des Vorjahres wollte die Liste Fritz von Willi wissen, ob der Aufsichtsratsvorsitzende der Patscherkofelbahn, Werner Frießer, für seine Funktion eine Entschädigung erhalten habe. „Im Juli hat uns Willi in seiner Anfragebeantwortung mitgeteilt, dass Frießer keine Entschädigung erhalten hat“, sagt Mayer.
Nicht schlecht gestaunt hat der Gemeinderat, als im Februar diesen Jahres in einem Medienbericht auftauchte, dass Frießer sehr wohl 2160 € brutto für seine Tätigkeit erhalten haben soll.
Erst Anwaltsbrief, dann Anzeige erhalten
„Ich habe in einer Presseaussendung Bürgermeister Willi vorgeworfen, uns eiskalt ins Gesicht gelogen zu haben“, so Mayer weiter. Was folgte, war ein Anwaltsbrief des Bürgermeisters, in dem eine Widerrufung und zukünftige Unterlassung dieser Aussage von Mayer gefordert wurde. Für jede weitere Wiederholung dieser Aussage forderte Willi 1000 Euro ein. „Ich habe dem Bürgermeister mitgeteilt, dass wir seiner Aufforderung nicht nachkommen werden. Am 18. Mai 2022 flatterte mir dann eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck ins Haus“, berichtet Mayer weiter.
Wir gehen derzeit davon aus, dass Willi seine Anwaltskosten als Bürgermeister abrechnet und damit Steuergeld dafür verwendet.
Thomas Mayer und Andrea Haselwanter-Schneider
Am 5. Juli sei dieses Ermittlungsverfahren eingestellt worden. „Die Staatsanwaltschaft Innsbruck sieht den Beweis erbracht, dass Bürgermeister Willi mit seiner Anfragebeantwortung zur Entschädigung des Aufsichtsratsvorsitzenden die Unwahrheit gesagt hat und verfolgt die Anzeige nicht weiter“, zitiert Mayer aus dem Schreiben.
„Versuch des Mundtotmachens“
Unisono betonen Haselwanter-Schneider und Mayer, dass BM Willi „mit seinem Versuch des Mundtotmachens bewiesen hat, dass er von Transparenz nichts wissen will“. Was dem Fass den Boden ausschlage: „Wir gehen derzeit davon aus, dass Willi seine Anwaltskosten als Bürgermeister abrechnet und damit Steuergeld dafür verwendet.“ Beide fordern von Willi nun eine „öffentliche Entschuldigung entweder über die Medien oder im nächsten Gemeinderat. Zusätzlich soll er eine Spende von 1000 € an ,Rettet das Kind‘ aus seiner Privatkasse zahlen“.
Es sind keine Gelder direkt an Werner Frießer geflossen, sondern an die Bergbahnen Rosshütte – auf diesem Informationsstand beruhte auch meine Aussage.
Bürgermeister Georg Willi
Und was sagt der Bürgermeister? Gegenüber der „Tiroler Krone“ meinte Willi, dass im heute, Donnerstag, stattfindenden Gemeinderat aus einer Anfragebeantwortung hervorgehen werde, „dass keine Gelder direkt an Werner Frießer geflossen sind, sondern an die Bergbahnen Rosshütte – auf diesem Informationsstand beruhte auch meine Aussage“.
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