Lisa Maria Kellermayr (36) ist Ärztin in Seewalchen (Oberösterreich), wegen Morddrohungen via Internet hat sie ihre Ordination im Juni vorübergehend geschlossen. Jetzt will sie diese gar nicht mehr aufsperren. „Nach einem langen Gespräch des ganzen Teams ist klar geworden, dass ein Teil davon nicht wieder zurückkommen wird“, begründete sie die endgültige Schließung am Mittwoch auf Twitter.
„Ich habe die Reißleine zu spät gezogen. Und ich kann ihnen keine Perspektive bieten, ob oder wann es für uns möglich sein wird, unter normalen Umständen zu arbeiten. Solche Arbeitsbedingungen, wie wir sie die letzten Monate erlebt haben, sind niemandem zuzumuten“, schrieb die Medizinerin. Sie könne nicht mehr sagen, „als dass es mir leidtut. Und mich für all den Zuspruch und das Mitgefühl bedanken“, schloss Kellermayr ihren Thread.
Wie sie auf ihrer Homepage mitteilte, sei sie seit mehr als sieben Monaten in unregelmäßigen Abständen Repressalien „aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene“ ausgesetzt. Sie habe bereits 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen ausgegeben.
Staatsanwaltschaft stellte Ermittlungen ein
Die Staatsanwaltschaft Wels hatte im Juni das Ermittlungsverfahren gegen einen Verdächtigen eingestellt. Allerdings könnten laut Medienberichten Erkenntnisse einer deutschen Hacker-Aktivistin neue Ermittlungsansätze liefern. Sie will nach eigenen Angaben einen Mann ausfindig gemacht haben, der die Droh-E-Mails verfasst haben soll.
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