Genau heute vor zwei Jahren platzte die Seifenblase rund um die Commerzialbank und ihren Millionenjongleur Martin Pucher.
Nach der Alpine-Gruppe 2013 und der Konsumgenossenschaft 1995 gilt die aufsehenerregende Pleite der Commerzialbank Mattersburg samt ihren regionalen Filialen als der drittgrößte Insolvenzfall in Österreichs Wirtschaftsgeschichte. Monatelange Ermittlungen und einen Untersuchungsausschuss später ist die Zahl der Beschuldigten auf 34 angewachsen.
Zahlreiche Verdächtige
Ob Ex-Vorstände, Aufsichtsräte oder Unternehmer - alle Verdächtigen sollen in das kriminelle Netzwerk des früheren Bankchefs Martin Pucher eingebunden gewesen sein, wissentlich oder unbewusst. Bis zur Anklage und dem Prozess gilt die Unschuldsvermutung.
Im Verborgenen blieb bislang eine Miteigentümerin der Commerzialbank. Das Geheimnis gelüftet hat das Insolvenzgericht, das alle Anteilseigner der Eigentümergenossenschaft der Bank zur Kasse gebeten hat. Wie berichtet, waren die Betroffenen aufgefordert, den Wert ihrer Anteile nachzuzahlen. In der Aufstellung des Masseverwalters lässt sich ebenso erkennen, wer von den Gewinnausschüttungen profitiert hatte.
Unbekannte Spitzenreiterin
Während den meisten Personen und Firmen nur ein Anteil von 7,27 € zuzusprechen war, ist Pucher - wenig überraschend - mit 3406 Anteilen der absolute Spitzenreiter. Wer die ebenfalls schwer beschuldigte Ex-Vorständin Franziska K. ganz oben auf der Liste vermutet, liegt allerdings falsch. Sie und andere frühere Vorstandskollegen folgen auf den Rängen dahinter. Platz zwei belegt eine Frau, die selbst aufmerksamen Beobachtern des U-Ausschusses unbekannt war.
Der Niederösterreicherin aus dem Bezirk Wiener Neustadt-Land gehören laut Gericht beachtliche 3024 Anteile an der Kreditgenossenschaft, und zwar um 21.984 €. Insidern stellt sich die Frage, wie diese Frau zu den Anteilen kam. Zudem wird eine Verbindung zu weit mehr als 100 anonymen Sparbüchern vermutet. Der Fall bleibt spannend.
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