Wassermangel, Trockenheit, Verlandung - die Zukunft des Neusiedler Sees bereitet im Tourismus Kopfzerbrechen. Das höchst sensible Ökosystem soll langfristig abgesichert werden. Als erste Maßnahme entfernen Arbeiter in der Ruster Bucht überschüssigen Schlamm.
Unaufhaltsam schreitet die Verlandung des Neusiedler Sees voran. Immer mehr Schlamm häuft sich an. „55 Millionen Kubikmeter liegen insgesamt für die Entnahme bereit“, rechnen Experten vor. Auch der Wildwuchs ufert aus. Von fast 320 Quadratkilometern Seeoberfläche sind bereits 180 Quadratkilometer mit Schilf bedeckt, also gut die Hälfte. Darüber hinaus setzen Trockenheit und geringer Niederschlag dem See ganz besonders zu, der Wasserpegel sinkt dramatisch.
Sorge um Naturjuwel
In den Seegemeinden wächst die Sorge um das einzigartige Naturjuwel. In Rust wird das Problem der Verlandung schon seit Langem genau beobachtet. Wo heute ein Hotel steht, war früher das Strandbad. Diese Saison klagen Segler und Bootsbesitzer über viel zu geringen Tiefgang. Jetzt ergreift die Freistadt die Initiative.
Arbeiten in der Bucht
Als Pilotprojekt soll in der Hafeneinfahrt der Ruster Bucht jede Menge Schlamm abgepumpt und die Schlammoberkante abgesenkt werden. Die Vorbereitungen laufen seit Tagen auf Hochtouren. Die schweren Arbeitsgeräte, die nötig sind, wurden schon in Stellung gebracht. Auf einer Länge von 2,5 Kilometern liegen Schläuche bereit.
„Jahrhundert-Projekt“
Die Rettung des Neusiedler Sees gilt als „Jahrhundert-Projekt“. Umfassende Pläne setzt das Land Burgenland im kommenden Herbst um. Dann beginnt die neu gegründete Seemanagement GmbH mit den großflächig angelegten Arbeiten zur Bewirtschaftung des Schilfgürtels und zur Entfernung des Schlamms aus den Buchten in den Anrainergemeinden.
„Bei dem Pilotprojekt in Rust geht es darum, erste Erfahrungswerte zu sammeln“, erklärt Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Weitere Details zu dem für den Tourismus so wichtigen Vorhaben folgen in Kürze.
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