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Ortskaiser Oleschko trotzt allen Skandalen

Kärnten
14.07.2022 11:43

Erneut sorgt Keutschachs Bürgermeister Gerhard Oleschko für Wirbel in der Seental-Gemeinde. Es geht wieder um Amtsmissbrauch. Die „Krone“ wirft einen Blick auf eine Auswahl der Skandale. 

Der Gemeindechef von Keutschach ist offenbar immer wieder für Schlagzeilen gut. „Doch jetzt hat der Bürgermeister über das Ziel hinausgeschossen“, meinen empörte Vertreter der Opposition. Sie werfen dem Gemeindechef wieder einmal grobes Fehlverhalten vor.

Niederlage vor Gericht auf Kosten der Steuerzahler
Konkret geht es um einen Rechtsstreit mit einer ehemaligen Gemeindemitarbeiterin, die mit Erfolg auf Wiedereinstellung geklagt hat. Nach einer Aufsichtsbeschwerde der SP kam die Landesregierung zum Schluss, dass Oleschko (TK) gesetzeswidrig gehandelt habe. Er habe ohne Gemeinderatsbeschluss einen Rechtsanwalt auf Kosten der Steuerzahler bestellt und Entscheidungen des Gemeinderates ignoriert.

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So stimmt das nicht. Wir können ja nicht wegen jeder Kleinigkeit eine Gemeinderatssitzung machen. Daher wurde der Beschluss in der darauffolgenden Sitzung nachgeholt.

Gerhard Oleschko, Bürgermeister Keutschach

Für den Keutschacher Bürgermeister ist es nicht der erste Fall, für den er heftige Kritik erntet: Untreue, Steuergeld für Günstlinge, Abgabe des Führerscheins... die Liste ist lang. Ein Blick ins Archiv der „Krone“ zeigt einige Skandale des umstrittenen Ortschefs.

  • 2011 - Bau des Aussichtsturmes am Pyramidenkogel für 8 Millionen: Bereits vor der Errichtung des Turmes musste sich Oleschko von der Opposition einiges anhören. 2011 kritisierten die Kontrahenten das Vorgehen des Bürgermeisters bei der Planung. Damals forderte die Opposition, die alte Plattform zu sanieren. Doch Oleschko konnte sich gegen die „Koalition der Vernunft“ behaupten und der neue Turm wurde für acht Millionen Euro gebaut.
Der Bau des neuen Aussichtsturms am Pyramidenkogel sorgte für heftige Kritik und Protestaktionen. (Bild: Gerlinde Schager)
Der Bau des neuen Aussichtsturms am Pyramidenkogel sorgte für heftige Kritik und Protestaktionen.
  • 2015 - Abwahl und warten auf Comeback: Bei den Bürgermeisterwahlen 2015 musste Oleschko den Bürgermeistersessel räumen. Damals musste der Keutschacher „Turmvater“ das Amt an Karl Dovjak (SP) übergeben. 2021 holte sich Oleschko wieder den Bürgermeistersessel zurück.
  • 2018 - Untreue und Verurteilung: Der Gemeindechef musste 2018 eine bittere Niederlage vor Gericht einstecken. Denn in einer Zulagen-Affäre hat Oleschko gemeinsam mit seiner damaligen Amtsleiterin Mitarbeitern Zulagen überwiesen. Der Oberste Gerichtshof sprach damals von „teilweise persönlicher Bereicherung“. Damals wurde Oleschko zu einer Geldbuße verurteilt.
  • 2021 - Wirbel um Waldseilpark: 2021 stand der Gemeindechef wieder in der Kritik. Beim Waldseilpark hat es Ungereimtheiten bei der Baubewilligung gegeben, deckte damals ein Rechtsanwalt auf, der die Schließung forderte. Mitten im Wirrwarr einmal mehr Oleschko, der die Causa sofort zurückwies: „Es gibt im Moment noch ein offenes Bauansuchen im Park, aber wir überprüfen trotzdem noch einmal die ganze Anlage.“
Beim Waldseilpark am Pyramidenkogel gab es neuerlichen Wirbel - im Mittelpunkt einmal mehr Oleschko. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Beim Waldseilpark am Pyramidenkogel gab es neuerlichen Wirbel - im Mittelpunkt einmal mehr Oleschko.
  • 2021 - Ortschef entpuppt sich als Alkolenker: Erst vor zirka einem Jahr musste Oleschko seinen Führerschein abgeben. Angehalten wurde der Bürgermeister eigentlich wegen Telefonieren am Steuer. Oleschko gab damals im „Krone“-Interview an, dass er von einer Geburtstagsfeier kam. Der Ortschef wurde nicht das erste Mal alkoholisiert am Steuer erwischt.

Trotz all dieser Skandale sitzt Oleschko fest im Sattel. Selbst die Rücktrittsaufforderungen der Opposition - die meistens die Verfehlungen aufdeckt - lassen den Ortskaiser kalt.

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