Arzneien gesucht

Schilddrüsenwerte spielen immer wieder verrückt

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Lisbeth H. (63): „Ich habe schon seit dem 20. Lebensjahr Probleme mit der Schilddrüse. Vor 10 Jahren musste das Organ entfernt werden. Seither ist es keinem Arzt gelungen, mich richtig einzustellen. Meine Werte spielen verrückt. Nur Combithyrex half mir. Das Präparat gibt es aber nicht mehr. Zurzeit nehme ich Euthyrox und Selen. Der gefühlte Knoten im Hals verschwindet nicht, und beim Tragen der Maske bekomme ich kaum Luft. Wissen Sie einen Rat für mich?“

Priv. Doz. Dr. Alexander Kroiss, Universitätsklinik für Nuklearmedizin in Innsbruck: Die in Österreich bevorzugt verordneten Schilddrüsenhormonpräparate wie Thyrex und Euthyrox enthalten Levothyroxin. Das ist ein künstlich hergestelltes Schilddrüsenhormon (T4). Diese Mittel werden in der Regel sehr gut vertragen. Wenn aber die Einstellung mit einem dieser sehr bewährten Medikamente nicht ausreichend funktioniert, kann alternativ aus Deutschland Novothyral bestellt werden, da die Produktion von Combithyrex vor einigen Jahren eingestellt wurde. Das deutsche Medikament enthält neben Levothyrexin auch Liothyronin (T3) und sollte im vorliegenden Fall ähnlich gut helfen wie das ursprünglich eingenommene Arzneimittel.

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Eine Grundvoraussetzung für den Erfolg ist allerdings konsequente, regelmäßige Einnahme mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück! Die beste Resorption (Aufnahme in den Körper) von Hormonen der Schilddrüse wird nämlich bei nüchternem Magen erreicht. Oft hängt davon die richtige Einstellung ab. Unbeeinflusst von der Wahl des jeweiligen Präparates sind zumindest anfangs engmaschige Kontrollen bezüglich der optimalen Therapieeinstellung notwendig. Aus den übermittelten Unterlagen geht leider nicht hervor, ob die Schilddrüse zur Gänze oder nur ein Teil operativ entfernt wurden. Die Patientin beschreibt einen gefühlten Knoten im Hals. Diese Beschwerden können auf eine unzureichend eingestellte Unterfunktion der Schilddrüse zurückzuführen sein.

Porträt von Wolfgang Exel
Wolfgang Exel
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