Die Nervosität ist hoch. Es geht um den 21. Juli. Das ist jenes Datum, an dem man weiß, ob wieder russisches Gas durch die Pipeline „Nord Stream 1“ fließen wird. Zwar wird Österreich hauptsächlich über die Leitung aus der Ukraine beliefert. Doch ein Stopp der Mengen, die über die Ostsee kommen, hätte für alle Energiekunden gravierende Folgen, die nicht nur Politikern Angstschweiß auf die Stirn treibt.
Manche Berechnungen gehen bis zu einer Versechsfachung (!) der jetzt schon hohen Gaspreise aus. Das würde natürlich auch beim Strom, der zum Teil aus Gas erzeugt wird, zu enormen Sprüngen führen. Das wäre den Verbrauchern nicht zumutbar, daher müsste die Politik dann eingreifen.
Nationale „Preisdeckel“ würden höchstens dazu führen, dass sich alle auf das Gas aus jenem Land stürzen, das am höchstens subventioniert. Einen EU-weiten Konsens über Maßnahmen zu finden ist eine Herkules-Aufgabe, da es Staaten gibt, die kein russisches Gas brauchen.
Daher würde es eine europäische Kraftanstrengung brauchen, um der russischen Provokation zu trotzen. Das wird unglaublich viel Geld kosten. Das muss aber auch zu einem Umdenken führen. Jeder kann beim Verbrauch sparen, der Haushalt genauso wie der Industriebetrieb.
Es kann aber auch sein, dass es dazu nicht kommt und das Gas nach dem 21. Juli wieder fließt. Dann war es ein Warnschuss, der zeigt, dass wir bei der Reduktion der Energie-Abhängigkeit im wahrsten Sinn des Wortes Gas geben müssen.
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