Konjunkturbarometer

WK ortet „Ruhe vor dem Sturm“ in Tirols Betrieben

Tirol
14.07.2022 18:00

Wegen der Teuerungswelle und Gaskrise blicken Tirols Betriebe in einen düsteren Herbst und Winter. Die größte Herausforderung sind die steigenden Energie- und Rohstoffpreise. Das zeigt das von der Wirtschaftskammer erstellte Konjunkturbarometer für das erste Halbjahr.

Nach einem „sehr positiven ersten Halbjahr“ für Tirols Betriebe herrscht „Ruhe vor dem Sturm“, wie WK-Präsident Christoph Walser am Donnerstag bei der Präsentation des Konjunkturbarometers sagte. Für den Sommer seien die Aussichten im Tourismus „sehr gut“. Und immerhin bewerten 41 Prozent der im Zeitraum vom 11. Juni bis 4. Juli befragten 214 Leitbetriebe aus allen Branchen die aktuelle wirtschaftliche Lage als gut. Nur 7% sind unzufrieden. „Damit hat sich die Situation gegenüber dem Jahreswechsel kaum verändert“, so Walser.

Stefan Garbislander (re.) und Christoph Walser präsentierten das Tiroler Konjunkturbarometer für das erste Halbjahr. (Bild: Die Fotografen)
Stefan Garbislander (re.) und Christoph Walser präsentierten das Tiroler Konjunkturbarometer für das erste Halbjahr.

Nur 14 Prozent erwarten Verbesserung
Doch mit den positiven Nachrichten ist schon wieder Schluss. Denn aufgrund des Ukrainekrieges und den damit verbundenen Auswirkungen - Stichwort: Inflation, Lieferkettenprobleme und Gaskrise - gehen 35 Prozent der Betriebe von einer Verschlechterung bei der Auftragslage im Herbst aus. Lediglich 14 Prozent erwarten eine Verbesserung. Vor allem im Bau (43%), Handel (42%), der Sparte Information und Consulting (39%) sowie in der Industrie (35%) und im Gewerbe (25%) herrscht eine gedämpfte Stimmung.

Lediglich in der Verkehrswirtschaft und im Tourismus rechnen 36 bzw. 31 Prozent der Unternehmen mit einer Verbesserung in der Auftrags- bzw. Buchungslage.

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Das zu Jahresbeginn prognostizierte Wachstum von 5 bis 6 Prozent ist theoretisch noch möglich, das hängt aber davon ab, was die kommenden Monate bringen.

Stefan Garbislander

Energie- und Rohstoffpreise größte Herausforderung
Und was sind die größten Herausforderungen für die Betriebe? Wenig verwunderlich stehen an erster Stelle mit rund 82 Prozent die Energie- und Rohstoffpreise. An zweiter Stelle reiht sich der Arbeitskräftemangel (69%), gefolgt von Lieferkettenproblemen (64%). Wie Stefan Garbislander, Leiter der Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit in der WK, sagt, „ist das zu Jahresbeginn prognostizierte Wachstum von 5 bis 6 Prozent theoretisch noch möglich, das hängt aber davon ab, was die kommenden Monate bringen“.

Und was erwarten sich die Betriebe von der Politik hinsichtlich der Teuerungswelle? 64 Prozent sind für die Abschaffung der kalten Progression, 51 Prozent für eine Energiekostenvergütung und 50 Prozent für eine Reduktion der Energieabgaben.

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