Die Spuren der Verwüstung sind im Gegendtal noch allgegenwärtig: Das Land Kärnten und das AMS starten nun ein Beschäftigungsprojekt, das die Unwetterregion und zugleich Arbeitslose unterstützen soll.
Kinderbücher, Schulhefte, Kleidung, Weihnachtsschmuck – das Hab und Gut vieler Familien wurde vor mehr als zwei Wochen bei einem verheerenden Unwetter aus den Häusern gespült und liegt heute noch über mehrere Kilometer im Gegendtal verstreut. Vor dem Sportplatz in Treffen, der nach wie vor von Schlammmassen bedeckt und nicht zu erkennen ist, türmt sich haufenweise Geröll mit persönlichen Gegenständen.
„Den Familien wurden die Erinnerungen weggespült“, zeigt sich Landesvize Gaby Schaunig bei einem Lokalaugenschein mit Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner und AMS-Chef Peter Wedenig erschüttert. Dass die Aufräumarbeiten noch lange andauern werden, ist unbestritten. Um den betroffenen Gemeinden Arriach und Treffen dabei unter die Arme zu greifen und Arbeitslosen gleichzeitig auch einen Job zu geben, hat das Trio ein besonderes Beschäftigungsprojekt ins Leben gerufen.
20 Arbeitssuchende rücken am Montag an
Schon am kommenden Montag werden 20 Kärntner in das Katastrophengebiet ausrücken, die seit Längerem auf Jobsuche sind. Dort werden sie in einem Vollzeitdienstverhältnis für zumindest vier Monate im Einsatz stehen. „Die Projektteilnehmer unterstützen dabei die örtlichen Bauhöfe bei Erd- und Aufräumarbeiten im Grünraum- sowie im landwirtschaftlichen Bereich. Wenn nun das schwere Gerät ausgedient hat und es um Feinarbeiten geht, stellen sie sicher, dass die vorhandene Infrastruktur ehestmöglich wieder genutzt werden kann“, erklärt Fellner.
Die Zuteilung zu den jeweiligen Arbeitsbereichen und die Anleitung werde von vier Schlüsselkräften mit fachspezifischer Ausbildung übernommen. „Unter den Teilnehmern sind beispielsweise gelernte Tischler und Elektriker, die ihr berufliches Know-how optimal einsetzen können“, ergänzt Peter Wedenig.
Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 365.000 Euro, wovon das AMS 239.000 Euro und die Arbeitsmarktabteilung des Landes 83.000 Euro tragen. Auch den Anteil der beiden Gemeinden – 43.000 Euro – übernimmt das Land Kärnten. Schaunig: „Damit stellen wir sicher, dass keine zusätzlichen budgetären Belastungen auf die ohnehin krisengebeutelte Region zukommen.“ Die finanzielle Bewältigung der Unwetterkatastrophe werde jedoch nur mit Unterstützung der Bundesregierung gemeistert werden können, sind sich Schaunig und Fellner einig: „Der Bund kann uns hier nicht weiter im Stich lassen!“
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