Für manche Politiker ist das ganz einfach: Wenn die Energiepreise hochschnellen, dann hilft eines: einen Preisdeckel drauf, und weg ist das Problem. Das ist natürlich ein nobelpreisverdächtig einfacher Zugang zu einer Lösung. Das ist so, als würde man, weil die Zeit so schnell geht, einfach den Zeiger der Uhr anhalten! Bei den Preisen heißt das: verbieten, dass noch alles teurer wird, vom Sprit übers Essen bis hin zu den Mieten. So ein „Preisdeckel“ ist sensationell praktisch. Die Politik müsste sich nur trauen, hört man viele sagen. Müsste sie wirklich?
Wenn die Hälfte vom Spritpreis schon immer vom Staat kassiert wurde, dann passt es wohl nicht ganz, die Multis für hohe Preise allein verantwortlich zu machen. Und bei den Lebensmitteln? Wer Höchstpreise festlegt, wird mit mangelhafter Versorgung bestraft, und wer bei den Mieten davon träumt, möge sich in Berlin erkundigen, wie dort dieses Vorhaben gefloppt ist. Oder bei allen Ländern, die es mit einem Preisdiktat versucht haben, es endete stets mit einem Fiasko.
Und bei den Energiekosten? Da braucht es eine intelligente Gesamtlösung, nicht einen primitiven Preisdeckel. Experten arbeiten an dem komplexen Thema. Ziel sollte eine Entlastung und ein Anreiz zum Sparen zugleich sein. Unter Einbindung der Energieanbieter, Leitungsbauer, innovativer Alternativen und der Verbraucher. Wer behauptet, dass es hier eine einfache Lösung gibt, agiert als Scharlatan.
An der Regierung liegt es, die Bevölkerung dazu zu animieren und zu begeistern. „Ja, wir schaffen das!“, müsste das Motto lauten.
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