Immer weniger Menschen halten sich an die gültigen Corona-Regeln und verzichten oftmals auch auf eine Testung, um einer möglichen Absonderung zu entgehen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sieht offenbar in absehbarer Zeit keinen Handlungsbedarf, an den geltenden Maßnahmen etwas zu ändern. Er wolle vorerst „in Ruhe“ den bereits angekündigten Variantenplan für den Herbst ausarbeiten.
„Absonderungsmaschinerie“, die Sinnhaftigkeit muss hinterfragt werden - sowohl GECKO-Vorsitzende Katharina Reich als auch der Epidemiologe Gerald Gartlehner äußerten sich zuletzt äußerst klar zu den derzeit gültigen Regeln zur Isolation nach einer Corona-Infektion.
Der Tenor ist dabei recht eindeutig: Die Menschen halten sich nicht mehr daran, der Effekt der Maßnahmen sei daher mittlerweile zu gering. Auch wenn durchaus vehementer Widerspruch aus Expertenkreisen folgte, werden die Rufe nach einem Aus der Covid-Quarantäne immer lauter.
Noch mit Planung für Herbst beschäftigt
Wie der Gesundheitsminister am Freitag betonte, sei eine Entscheidung darüber jedoch noch nicht gefallen. Geprüft würden weiter Maßnahmen mit Blick auf mögliche vorherrschende Virusvarianten - im Rahmen des von der Regierung bereits angekündigten Variantenplans.
Auch die Frage der Quarantäne soll dabei erörtert werden. „Ich würde Sie bitten, uns in Ruhe arbeiten zu lassen“, sagte Rauch auf eine entsprechende Frage in einer Pressekonferenz. Man sei bereits in der finalen Phase, eine Lösung für den Herbst zu finden.
„Vier mögliche Szenarien“
Was da auf uns zukommen wird? Wohl wieder viele Infektionsfälle mit einer neuen Virusvariante - welche konkret, „wissen wir noch nicht“, so Rauch weiter. Die Bandbreite reiche dabei von leichten bis zu sehr ansteckenden und gefährlichen Varianten.
Darum sei ein Plan in Ausarbeitung, „der davon ausgeht, es gibt vier mögliche Szenarien“. Fragen der Maßnahmen, der Absonderung bzw. der Quarantäne seien darin enthalten. Bevor dies nicht alles geprüft sei, wolle er das nicht weiter kommentieren.
Kochen Länder ihr eigenes Süppchen?
Es sei auch eine Abstimmung mit den Sozialpartnern und den Bundesländern geplant. Ob die Länder eigene Quarantäneregeln erlassen dürfen, sei noch offen. „Das ist in Abklärung.“ Er wünsche sich aber prinzipiell bundesweit einheitliche Regeln. Zuletzt hatte etwa Wien vor einem Aus für die Quarantäne gewarnt.
Er sei auch mit der Stadt dazu in gutem Kontakt, versicherte Rauch am Freitag. „Ich habe mit Wien keinen Konflikt“, beteuerte er.
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