Der plötzliche Tod von Ivana Trump mit 73 Jahren ist noch nicht völlig geklärt. Die in den 1980ern und 90ern schillernde Figur in der High Society New Yorks wurde am Donnerstag am Fuße einer Stiege in ihrem Townhouse in Manhattan tot aufgefunden.
Die Polizei untersucht nun, ob Donald Trumps Ex-Frau möglicherweise die Stiege in ihrem Haus in der East 64th Street hinuntergestürzt ist, berichtet die „New York Post“. Es wird angenommen, dass sie einen Herzstillstand erlitten hat.
Weitere Untersuchungen
Die New Yorker Polizei habe am Donnerstag auf einen Notruf reagiert und die leblose Frau in ihrem Haus nahe dem Central Park entdeckt, berichtete der Sender Fox News. Es gebe keinen Hinweis auf ein gewaltsames Eindringen in das Haus und es handle sich möglicherweise um einen Unfall. Es stünden aber noch weitere Untersuchungen aus.
„Keine Anzeichen“
Das ehemalige Model soll am Abend vor ihrem Tod noch gut gelaunt in ihrem Lieblingslokal essen gewesen sein und geplant haben, demnächst mit ihrer besten Freundin nach St. Tropez zu reisen. Sie lebte den Berichten zufolge alleine.
Paola Alavian, der das italienische Restaurant Altesi‘s gehört, das nur wenige Schritte von Ivana Trumps Stadthaus entfernt liegt, sagte, sie habe am Mittwochabend - dem Tag vor ihrem Tod - noch bei ihr gegessen. Alavian erklärte gegenüber der „US Sun“, dass Trump ein wenig müde gewirkt habe, aber ansonsten „schien sie in Ordnung zu sein“. Es habe keine Anzeichen gegeben, dass es Trump nicht gut ging.
Sie stehe unter Schock und könne sich nicht genau erinnern, was Trump gegessen hat. Die 73-Jährige habe aber eine „sehr, sehr kleine Menge an Essen“ geordert.
Vom Personal gefunden
Am nächsten Morgen erlitt die Geschäftsfrau beim Stiegensteigen in ihrem Haus vermutlich einen Herzstillstand. Sie wurde am Donnerstag kurz nach Mittag von einer Mitarbeiterin, die zur Arbeit kam, am Fuße der Stiege liegend aufgefunden. Diese schloss die Tür auf, stellte fest, dass Trump nicht atmete, und rief die Polizei, heißt es in Berichten.
Angeblich habe sich der Gesundheitszustand von Trump seit einiger Zeit verschlechtert. Trotzdem habe sie eine Reise geplant. „Sie wollte morgen nach St. Tropez fahren. Das sollte ihre erste Reise seit der Pandemie sein. Sie hatte Angst, sich mit dem Virus anzustecken“, sagte ihre verzweifelte beste Freundin Nikki Haskell am Donnerstag gegenüber „Page Six“.
„Sie war meine beste Freundin. Ich traf sie in der Nacht, in der sie Donald traf ... Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie fabelhaft sie war, einfach eine großartige Freundin und die erstaunlichste, inspirierendste Person“, so Haskell. „Sie hat sich wirklich darauf gefreut, nach Europa zu fahren ... Wir hatten so viel Spaß mit Ivana auf dem Boot. Sie war meine beste Freundin“, so Haskell.
„Unglaubliche Frau“
„Unsere Mutter war eine unglaubliche Frau - eine Kraft in der Wirtschaft, eine Weltklasse-Sportlerin, eine strahlende Schönheit und eine fürsorgliche Mutter und Freundin“, teilte die Familie am Donnerstag mit.
Aus ihrer Ehe mit Donald Trump gingen die drei Kinder Donald Jr., Ivanka und Eric hervor. Donald Trump äußerte sich auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social zum Tod seiner Ex-Frau: „Sie war eine wunderbare, schöne und erstaunliche Frau, die ein großartiges und inspirierendes Leben führte.“ Die gemeinsame Tochter Ivanka veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das sie als Kind mit ihrer Mutter zeigt. „Sie lebte das Leben in vollen Zügen und ließ keine Gelegenheit aus, zu lachen und zu tanzen“, schrieb sie. „Ich werde sie für immer vermissen.“
Im US-Fernsehen war zu sehen, wie der gemeinsame Sohn Eric Trump am Donnerstag das Haus seiner Mutter verließ und in ein Auto stieg. „Das ist ein sehr trauriger Tag“, sagte er.
Skiläuferin, Model, Geschäftsfrau
Ivana Trump wurde als erste Ehefrau des späteren US-Präsidenten Donald Trump bekannt. Das ehemalige Model und der damalige Immobilienmogul wurden in den 1980er-Jahren Teil der New Yorker High Society, ehe sie sich in den 1990er-Jahren unter großem öffentlichen Aufsehen scheiden ließen und Trump seine zweite Frau Marla Maples heiratete.
Ivana Marie Zelnícková wurde 1949 im heutigen Tschechien geboren. Schon früh zeigte sie sportliches Talent als Skiläuferin. Sie verließ ihre Heimat und wanderte nach Kanada aus, wo sie in den 1970er-Jahren eine Modelkarriere begann. In New York traf sie Donald Trump, den sie 1977 heiratete.
In der Folge übernahm sie zahlreiche Posten im Firmen-Konglomerat ihres Mannes und spielte eine zentrale Rolle bei seinen Geschäften. Sie arbeitete unter anderem im Trump Tower in Manhattan und beaufsichtigte den Bau eines Trump-Casinos in Atlantic City im Bundesstaat New Jersey.
Ratgeber und „Celebrity Big Brother“
Nach der Trennung von Trump schrieb sie mehrere Bücher, darunter den Ratgeber „Das Beste kommt noch: Scheidung bewältigen und das Leben wieder genießen“. 2010 kehrte sie wieder ins Rampenlicht zurück, als sie in der britischen TV-Show „Celebrity Big Brother“ auftrat. Im Jahr 2016 brachte sich Ivana Trump als US-Botschafterin in Prag ins Spiel. „Ich komme von dort, es ist meine Sprache, und jeder kennt mich dort“, sagte sie damals in einem Interview. Aus den Ambitionen wurde allerdings nichts. Das Weiße Haus nominierte schließlich jemand anderen für den Posten.
„Talentierte und schöne Person“
Mit Trauer und Anteilnahme reagierten Politiker und prominente Freunde auf die Todesnachricht. Rudy Giuliani, der ehemalige Anwalt Donald Trumps, nannte Ivana Trump eine „talentierte, kreative und schöne“ Person, die einen großen Beitrag insbesondere für die Stadt New York geleistet habe.
Der italienische Mode-Designer Domenico Vacca teilte ein Foto von Ivana Trump und sich selbst: „Ich bin zu traurig, um jetzt etwas zu schreiben. Ich bin wirklich traurig und habe Schmerzen. Meine schöne Ivana, du bist zu früh gegangen“, schrieb er zu dem Foto. Auch die US-Schauspielerin Alana Stewart (77) und die frühere Pressesprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, kondolierten. „Möge sie in Frieden ruhen“, schrieb Stewart.
Keszler würdigt „ikonenhafte Frisur“
Nach dem überraschenden Tod von Ivana Trump herrscht auch in der heimischen Promiszene Trauer. Schließlich war die Ex-Frau des ehemaligen US-Präsidenten mehrfach zu Besuch und gern gesehener Gast in Österreich. Baulöwe Richard Lugner (89), den Trump 1994 zum Wiener Opernball begleitete, schwärmt heute noch von ihr: „Ivana Trump war ein toller Gast ohne Allüren und vor allem pünktlich. Sie hat mich damals schon auf der Gangway zum Flugzeug begrüßt. Das werde ich nicht vergessen.“
„Ich bin über das Ableben von Ivana Trump sehr betroffen. Sie war einer der freundlichsten und höflichsten Gäste am Life Ball. Ich durfte sie aber schon vorher als Model von Thierry Mugler in sehr jungen Jahren kennenlernen. Ikonenhaft war ihre Frisur, witzig ihr tschechisches Englisch und herzlich ihr Blick und ihre Stimme. R.I.P. Ivana!“, so Gery Keszler in einer ersten Stellungnahme zur „Krone“.
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