Gerade erst hat Hyundai mit der Weltpremiere des Ioniq 6 Aufsehen erregt, schon hauen die Koreaner gleich nochmal auf den Putz. Diesmal in Form der sportlichen Submarke N: Dort haben sie den Ioniq 6 auf Sport getrimmt und auch noch eine dynamische Brennstoffzellen-Studie aufgelegt.
Wenn man schon keine Turbolader mehr im Auto verwenden kann, haben sie die Leistungssteigerung offenbar ihren internen Abteilungen verpasst. Da geht richtig was weiter! Auch wenn diese beiden Studien nicht direkt in die Serienproduktion münden.
Indirekt aber teilweise schon, denn der Ioniq 6 N, den sie als Studie RN22e nennen, geht zwar vorerst nicht in Serie, dient aber dennoch als „Testlabor“ für ein Serienmodell: 2023 wird der erste Sportstromer von Hyundai auf den Markt kommen, und das wird der Ioniq5 N sein. Ioniq 5 und 6 teilen sich bekanntlich die E-GMP-Architektur, wobei der 6er lediglich einen um fünf Zentimeter verkürzten Radstand aufweist.
Vielversprechende Leistungsdaten
Zwei Motoren generieren wie im Kia EV6 GT zusammen 430 kW/585 PS und 740 Nm, die mittels Allradantrieb in die Straße eingearbeitet werden sollen. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Hyundai „mehr als 250 km/h“ an. Die 77,4-kWh-Batterie kennen wir aus dem aktuellen Modellprogramm.
Angesichts der gelungenen Performance der bisherigen N-Modelle vom i20 N über den Veloster N bis zum i30 N darf man von der Umsetzung einiges erwarten. Was wir bisher gesehen (und gefahren) haben, passt zum Credo der Marke „Never just drive“: Von A nach B zu kommen, sollte niemals langweilig sein und in Routine ausarten; sagen sie bei Hyundai N.
„Auch in der elektrischen Zukunft verfolgt die Marke N ihre drei Säulen: Kurvenräuber (straffe, perfekt ausbalancierte Kurveneigenschaften), Rennstreckentauglichkeit (alle N-Modelle sind so konzipiert, dass sie sich jederzeit auf der Rennstrecke bewähren) und Alltagssportwagen (für jeden und jedes Bedürfnis).“ Hyundai Marketing
Weil Elektroautos grundsätzlich schwer sind, hat man besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Bremsanlage sowie insbesondere ihre Kühlung gelegt. Mit seinen Vierkolben-Monoblock-Bremssätteln und den 400-mm-Hybridbremsscheiben soll der RN22e das Gewicht seines elektrischen Antriebssystems entsprechend kompensieren können.
N Vision 74, der Wasserstoff-Hybrid-Sportwagen
Das zweite Vorzeigeprojekt ist ein Hybrid-Sportwagen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und großer Batterie. Wie der Hyundai Ioniq 5 an den Hyundai Pony angelehnt ist, ist das Design des N Vision 74 eine Hommage an das Konzept des Hyundai Pony Coupé von 1974, das von Giorgetto Giugiaro entwickelt wurde. Es blieb damals bei einem Prototyp für den ersten Serien-Sportwagen von Hyundai, dennoch bezeichnen die Koreaner das Coupé als richtungsweisend für das gesamte Unternehmen.
Die Hyundai-Ingenieure haben eine Hybridstruktur aus einem batterieelektrischen System in Kombination mit einem Brennstoffzellen-System entwickelt, die in einem völlig neuen Layout untergebracht ist. Von dieser Kombination erhoffen sie sich eine verbesserte Kühleffizienz sowie ein besseres Drehmoment-Vectoring durch den Einsatz von Zwillingsmotoren an der Hinterachse. Darüber hinaus erforscht der N Vision 74 die Balance zwischen Leistung und Kühlung mit einem Drei-Kanal-Kühlsystem.
Der Hecktriebler generiert 500 kW/680 PS und ein maximales Drehmoment von 900 Nm. Die 800-Volt Batterie fasst 62,4 kWh; die Brennstoffzelle liefert netto 85 kW (maximal 95 kW) und wird aus einem 4,2 kg fassenden Wasserstofftank versorgt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.
Man kann also in Zukunft einiges erwarten von der (nach eigener Aussage) „sich am schnellsten entwickelnden Performance-Marke“ der Welt.
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