Untertags über 30 Grad Celsius im Schatten, am Abend Starkregen und Gewitter oder Hagel. Diese Kombination gab es in den vergangenen Wochen sehr häufig in Tirol. Für die Gemüsebauern ist sie Gift, wie Obmann Josef Posch im Gespräch mit der „Tiroler Krone“ erklärt.
„Wenn die Temperaturen die 32-Grad-Marke übersteigen, dann stellen beispielsweise die Salate ihr Wachstum ein.“ Hier helfe es auch nichts, wenn man diese mit künstlicher Bewässerung abkühlt. „Ist es zu nass, machen sich schädliche Bakterien breit.“ Das perfekte Wetter laut Posch sind untertags Temperaturen bis maximal 30 Grad und am Abend ein leichter Regenschauer. Mit Starkregen und Windböen oder gar Hagel geht es der Ernte an den Kragen.
Man muss halt akzeptieren, dass gewisse Sorten langsamer wachsen. Kollegen, die Verträge einhalten müssen, kalkulieren diese Risiken mit ein.
Josef Posch
Schaden in Landwirtschaft bei zwei Millionen Euro
Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft in Tirol beträgt heuer bereits knapp zwei Millionen Euro, wie die „Tiroler Krone“ erst kürzlich berichtete. Der Obmann, der an keine Lieferverträge mit Händlern gebunden ist, nimmt es (noch!) gelassen: „Man muss halt akzeptieren, dass gewisse Sorten langsamer wachsen. Kollegen, die Verträge einhalten müssen, kalkulieren diese Risiken mit ein.“
Gibt es bald neue Kulturen in der Landwirtschaft?
Und wie sieht der Blick des Obmannes in die Zukunft aus? Werden gewisse Gemüsesorten womöglich aufgrund des Klimawandels für immer aus Tirol verschwinden? „Das ist natürlich schwer einzuschätzen. Es ist aber durchaus möglich, dass man in Zukunft Kulturen anlegen kann, die man heute noch für unmöglich hält“, meint Posch.
Er selbst hat schon vor fünf Jahren mit Erfolg eine Melone gezüchtet. „An das hätte vor 40 Jahren auch noch niemand gedacht“, meint der Obmann abschließend.
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