Inzwischen weiß man, warum Mahmoud aus dem Fenster gefallen war - die ganze Familie war daheim, aber entweder durchs Handy abgelenkt oder in anderen Zimmern. Und es war heuer schon das sechste Kind, das in Oberösterreich aus einem Fenster stürzte. Eines liegt seit zwei Monaten im Spital!
„Sie haben so laut geschrien!“ – eine Linzerin erzählt beim „Krone“-Lokalaugenschein an der Eisenbahngasse, wie sie den Absturz des Nachbarbuben aus dem Fenster im 2. Stock mitbekommen hatte. Der zweijährige Mahmoud war gegen 20 Uhr auf die Fensterbank geklettert, hatte die provisorische Sicherung entfernt und war durchs offene Fenster acht Meter tief abgestürzt. Die älteren Geschwister (7, 10) spielten am Handy, die Mama war am WC und der Papa im Nebenraum – erst als die Zehnjährige aufblickte, bemerkte sie, dass der kleine Bruder weg war. „Zum Glück fiel er aus diesem Fenster, darunter ist Gras. Beim Fenster daneben wäre er in den betonierten Kellerabgang gefallen. Hoffentlich wird der Kleine wieder gesund“, sagt die Nachbarin. Der Notarzt brachte den Buben auf die Kinderintensivstation der Linzer Uni-Klinik: „Er ist nicht in akuter Lebensgefahr.“
Gutes Ende bei fast allen Fällen
Mahmoud ist das sechste Kind, das heuer in OÖ aus einem Fenster gefallen war – alle wurden ins ins Kepler-Klinikum nach Linz gebracht. Bei den allermeisten ging am Ende alles gut aus, nur die einjährige Mezkin liegt seit zwei Monaten im Spital, konnte inzwischen auf eine Normalstation verlegt werden. Das syrische Flüchtlingsmädchen war am 22. Mai aus dem 1. Stock in Baumgartenberg aus einer Flüchtlingsunterkunft gefallen und offenbar unglücklich aufgeschlagen. Am selben Tag war in Neuhofen an der Krems Magdalena (4) aus dem 1. Stock eines Einfamlienhauses in Neuhofen/K. ebenfalls durchs Fliegengitter abgestürzt.
In Gramastetten begann die Serie von Abstürzen
Die Serie von Kinder-Abstürzten hat im Februar begonnen, als Maja (4) in Gramastetten unbemerkt übers Sofa zum Fenster geklettertwar und es geöffnet hatte – der Papa (45) fand sie unterm Fenster am Pflaster sitzend vor. Die meisten Schutzengel hatte die zweieinhalbjährige Zara, die im Linzer Süden am 25. Mai aus dem 4.…Stock unbemerkt von ihren Eltern rund 13 Meter tief in einen betonierten Kellerabgang gestürzt war. Sie konnte zwei Wochen später nach Hause. Und in Engerwitzdorf fiel Marijam (8) gleich zweimal aus dem Fenster – einmal in die Arme eines Feuerwehrmanns.
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