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Protest vor Kreml: „Putin ist ein Mörder“

Ausland
15.07.2022 22:55

Die für eine Protestaktion im russischen Staatsfernsehen bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa hat sich erneut öffentlich gegen den Krieg in der Ukraine positioniert. Owsjannikowa veröffentlichte am Freitag auf ihrem Telegram-Kanal ein Video und ein Foto, das sie mit einem Plakat in der Hand an einer Uferpromenade in Moskau zeigt. Im Hintergrund ist auf der anderen Flussseite der Kreml zu sehen.

„Putin ist ein Mörder“, steht auf dem Plakat - und: „Seine Soldaten sind Faschisten.“ In der Ukraine seien bereits 352 Kinder getötet worden. „Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis ihr aufhört?“

Im Hintergrund ist auf der anderen Flussseite der Kreml zu sehen. (Bild: Марина Овсянникова)
Im Hintergrund ist auf der anderen Flussseite der Kreml zu sehen.

Menschenleere Promenade
Unklar war zunächst, wie lange Owsjannikowa mit dem Plakat in der Hand auf dem Gehsteig stand und ob sie dabei von Sicherheitskräften bemerkt wurde. Von einer Festnahme jedenfalls berichtete sie selbst nicht. Auf dem Video wirkte die Promenade zum Zeitpunkt der Aufnahme beinahe menschenleer.

Ungefährlich sind solche Aktionen trotzdem nicht. Wer Russlands Krieg gegen die Ukraine in der Öffentlichkeit kritisiert, muss nach einem recht neuen Gesetz im schlimmsten Fall wegen der angeblichen „Diskreditierung“ der russischen Streitkräfte mit mehreren Jahren Straflager rechnen.

Die 44-Jährige hatte am 14. März während einer Live-Fernsehsendung mit einem Plakat gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine protestiert. (Bild: twitter.com (Screenshot))
Die 44-Jährige hatte am 14. März während einer Live-Fernsehsendung mit einem Plakat gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine protestiert.

Owsjannikowa war Mitte März in die Livesendung des Staatsfernsehens gelaufen und hatte ein Protestplakat gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gezeigt. Darauf stand: „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen“. Dafür bekam die bis dahin als linientreu geltende Redakteurin weltweit Anerkennung. In Russland wurden Geldstrafen gegen sie verhängt. Zwischenzeitlich lebte sie nach der Aktion im Ausland und berichtete für die deutsche Zeitung „Welt“.

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