Kasperl der Woche

Nehammer: Anstatt zu heizen, lieber ein Weizen

Sorgte mit verbalen Ausrutschern für Aufsehen: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP)

(Bild: Christian Jauschowetz)

Österreichs Bundeskanzler wird auch hier gekrönt - zum Kasperl der Woche. Seine Alk-Sprüche sind eine hochprozentige Peinlichkeit. 

Anstatt zu heizen, lieber ein Weizen - vielleicht ein passender Spruch für die nächste ÖVP-Plakatserie? Die Nehammers haben momentan einen Promille-Lauf. Zuerst der Umtrunk Katharina Nehammers mit ihren Leibwächtern, die bereit sind, sich für ihre Klientin in jede Rumkugel zu werfen.

Dann der schräge Auftritt von Karl Nehammer - immerhin amtierender Bundeskanzler (zumindest bis Sonntag, 17. Juli, bei der ÖVP weiß man ja nie) - beim Tiroler Landesparteitag. Der Spruch zum Thema Teuerung ist hinlänglich bekannt: „Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka.“

Nehammer und seine Berater
Das ist also der Kanzlerplan gegen die eiskalten Winter: saufen und Tabletten. Neben der eigenen Ehefrau und Ex-„Bild“-Chef Kai Diekmann scheint demnach auch US-Schauspieler Charlie Sheen einer der engsten Berater des Kanzlers zu sein.

Charlie Sheen - neuer Kanzler-Berater?

(Bild: Chris Pizzello/Invision/AP)

Rund 340.000 Österreicher sind alkoholabhängig, auch Menschen mit Depressionen werden über Nehammers Spruch nicht lachen können. Eine Entschuldigung gibt es auch eine Woche nach dem Parteitag nicht. Im Gegenteil, der Kanzler begab sich auf Energiemission ins Ausland. Mit im Rückreisegepäck: heiße Luft, aber ungeeignet zum Heizen.

Zuerst der Virus-kümmert-uns-nicht-mehr-Sager, jetzt Alk und Pillen. Passiert so eine Peinlichkeit immer? Wie heißt es in der Bierwerbung so schön: nicht immer, aber immer öfter.