Die Pongauerin Verena Altenberger ist auch heuer wieder bei den Salzburger Festspielen als Buhlschaft im „Jedermann“ zu sehen. Frisch erblondet spricht die 34-Jährige im Interview mit der „Krone“ unter anderem darüber, wie weit sie bereit wäre, für eine Rolle zu gehen.
„Krone“: Frau Altenberger, sie haben sich optisch ja schon wieder verändert. Man sagt oft, das habe bei Frauen mit einer Veränderung im Privatleben zu tun. Trifft das bei Ihnen zu?
Verena Altenberger: Nein, meine Haarstyles sagen meistens nur, dass ich einen neuen Film drehe. Auch die Glatze letztes Jahr war der Arbeit geschuldet. Gerade habe ich den Film „Riesending“ abgedreht. Dabei geht es um die Rettung eines Forschers aus einer Höhle am Untersberg. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 2014.
Und da haben Sie keine Hemmungen, sich einfach die Haare zu färben oder abzuschneiden?
Das ist mir tatsächlich alles wurscht, muss ich sagen. Also mir ist natürlich nicht egal, wie ich aussehe, aber ich probiere einfach gerne Dinge aus. Und wenn’s mir nicht passt, rasiere ich sie einfach wieder ab. Weil das hat mir eigentlich gefallen. Es hatte was Befreiendes.
Sie können es auf alle Fälle tragen, finde ich!
Also erst einmal danke für das Kompliment. Aber da muss ich dazusagen, für mich sind auch kurze Haare an Frauen selbstverständlich. Man geht ja auch nicht zu Männern hin, die meistens sowieso kurze Haare haben, und sagt: Wow, die Frisur steht dir aber gut! Warum sollten kurze Haare für Frauen nicht auch normal sein?
Wie hat denn ihr Partner eigentlich auf ihr Umstyling reagiert?
Ich kann Ihnen erzählen, wie meine Familie reagiert hat. Es war eigentlich ganz lustig. Ich habe mir die Glatze rasiert und ein Foto von mir mit der Frisur gemacht und es in unsere Familien Chat-Gruppe hochgeladen. Und es hat niemand darauf geantwortet. Ich fand das seltsam, aber so war es nun mal. Ein paar Tage später habe ich meine Familie wieder einmal besucht und sie sind fast in Ohnmacht gefallen, als sie mich gesehen haben. Sie dachten wirklich, ich hätte das Foto bearbeitet und einen Scherz gemacht.
Wie weit wären Sie denn bereit, für eine Rolle zu gehen?
Also die Glatze war schon das Extremste bisher. Wobei im Film „Die beste aller Welten“ habe ich eine heroinabhängige Mutter gespielt. Für diese Rolle habe ich sieben Kilo abgenommen und ein halbes Jahr lang die Beine nicht mehr rasiert, die Augenbrauen nicht mehr gezupft. Also alles, was man so macht, damit man sich ein bisschen wohler fühlt, habe ich nicht mehr gemacht. Da habe ich dann schon auch deutlich anders ausgesehen. Aber pauschal ist diese Frage schwer zu beantworten. Grundsätzlich, wenn ich Lust auf eine Rolle oder ein Projekt habe, würde ich nichts ausschließen. Ich würde aber auch nicht pauschal sagen, ich mache alles. Tatsächlich würde ich mir schwertun, viel zuzunehmen. Also wenn von mir verlangt würde, zum Beispiel 30 Kilo zuzunehmen, dann muss es schon wirklich eine gute Rolle sein.
Apropos, wie läuft es mit den Proben für den heurigen „Jedermann“?
Ich find’s tatsächlich noch schöner als letztes Jahr. Die Probenarbeit heuer hat was sehr Entspanntes, weil man hat sich ja schon einmal bewiesen. Das ist ein großes Glück, das wir da als Schauspielerinnen haben. Denn jetzt können wir noch weiter feinjustieren, können schauen, wo wir die emotionalen Schrauben feiner einstellen wollen. Man merkt schon auch sehr deutlich, wo man sich selber weiterentwickelt hat. Oder auch, wo und wie sich das Gegenüber entwickelt hat – auf das muss man ja reagieren.
Welche offensichtlichen Veränderungen erwartet das Publikum dann ab Montag?
Das erste Kostüm hat sich am deutlichsten verändert. Das war ein kurzes, rotes Kleid und ein schwarzes T-Shirt darunter. Das hat sich sehr mädchenhaft angefühlt. Heuer dachte ich mir, an dieser Stelle möchte ich schon einen größeren Auftritt, und jetzt ist daraus ein pinkes Glitzerkleid mit einer langen Schleppe geworden. I fucking love it, kann ich dazu nur sagen!
Wow, klingt spannend! Werden Sie sich denn abseits der Bühne auch in Schale werfen, etwaige Partys besuchen?
Derzeit möchte ich keine Veranstaltungen besuchen, die indoor stattfinden. Ich möchte keinen Ausfall einer Vorstellung riskieren, da bin ich konsequent. Zwar liebe ich das Drumherum, aber wir sind nun mal in dieser Situation und müssen damit umgehen. Wir, Lars Eidinger und ich, hatten gehofft, dass es heuer anders würde. Man darf zurzeit einfach nichts riskieren, finde ich. Ich trage deshalb eine Maske, sobald ich einen Innenraum betrete.
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