Zwei Jahre nach dem Felssturz-Drama mit drei Toten in der Klamm bei Mixnitz gibt es endlich Hoffnung auf Wiedereröffnung - nächstes Jahr. Der Alpenverein hat dazu ein umfassendes Konzept mit neuen Schutzmaßnahmen vorgelegt.
Die Bärenschützklamm in Mixnitz ist ein einmaliges Naturjuwel und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen für Steirer. Doch am 8. Juli 2020 kam es zu einer Tragödie, die alles verändern sollte: Mehrere Felsbrocken lösten sich aus den Steilwänden und krachten in die Tiefe. Drei Menschen kamen dabei ums Leben, neun wurden zum Teil schwer verletzt.
Klamm seit zwei Jahren gesperrt
Seit diesem schwarzen Tag ist die Klamm, die jährlich bis zu 40.000 Menschen, darunter Touristen aus aller Welt, durchwanderten, gesperrt. Über die Zukunft des Ausflugsziels wurde viel diskutiert und spekuliert, gar eine komplette Schließung stand im Raum.
Doch jetzt lässt der Alpenverein Mixnitz, der die Klamm - ehrenamtlich! - betreibt, mit einer konkreten Perspektive auf Wiedereröffnung aufhorchen: „Wir haben umfassende neue Schutzmaßnahmen konzipiert und warten gerade auf die behördliche Bewilligung“, sagt der Mixnitzer Alpenvereins-Vorsitzende Gerhard Jantscher.
Die Klamm gesperrt zu lassen ist für uns keine Option, es gibt sie seit 120 Jahren, und sie prägt die Region.
Gerhard Jantscher, Alpenverein Mixnitz
„Natur muss Natur bleiben“
An mehreren kritischen Stellen sollen Stahlnetze angebracht werden, auch dort, wo es vor zwei Jahren zum Felssturz kam. Die komplette Klamm werde aber nicht mit Netzen zugebaut: „Natur muss Natur bleiben“, so Jantscher, „und hundertprozentige Sicherheit kann es im alpinen Gelände nie geben“.
Im besten Fall will der Alpenverein schon diesen Herbst mit ersten Arbeiten beginnen, im zweiten Halbjahr 2023 könnte die Klamm wieder geöffnet werden.
Bis dahin gilt es aber auch noch einen finanziellen Kraftakt zu stemmen: Mindestens 800.000 Euro sollen die Schutzmaßnahmen kosten, schätzt Jantscher. „Das geht nur mit Unterstützung der öffentlichen Hand und Spenden.“
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