Viel zu wenig Regen

Neusiedler See: Tiefster Wasserstand seit 1965

Burgenland
18.07.2022 11:06

Was von den Wetterexperten befürchtet worden war, ist nun bereits eingetreten: Der Wasserstand des Neusiedler Sees ist aktuell so niedrig wie seit dem Jahr 1965 nicht mehr! Und angesichts der anrollenden Hitzewelle durch das Hoch „Jürgen“ wird sich die Situation wohl noch weiter drastisch verschlimmern ...

Mit 115,04 Meter über Adria war der Steppensee am Montag laut dem Wasserportal des Hydrographischen Dienstes Burgenland einen Zentimeter niedriger als beim bisherigen Negativrekord im September 2003.

Für Mitte Juli ist der See, der zuletzt im Jahr 1865 komplett ausgetrocknet war, ohnehin historisch seicht. Auf den Juli-Vergleichswert des Vorjahres - den bisher niedrigsten Wert zu dieser Jahreszeit - fehlen aktuell satte 20 Zentimeter.

Vor wenigen Tagen wurde daher damit begonnen, in der Ruster Bucht Schlamm abzusaugen, um die Wassersäule um 25 Zentimeter zu erhöhen. Geplant ist außerdem die Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau.

Mit einem baggerähnlichen Arbeitsgerät wird der Schlamm aufgewirbelt, abgesaugt und über Schläuche weitergeleitet. (Bild: Reinhardt Judt)
Mit einem baggerähnlichen Arbeitsgerät wird der Schlamm aufgewirbelt, abgesaugt und über Schläuche weitergeleitet.

Bis zu 37 Grad sind zudem bis Mitte der Woche angesagt, wodurch sich die Trockenheit in einigen Regionen des Landes noch weiter verschärfen wird. Das betrifft vor allem den Osten, wie Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale, erläuterte.

Juli weiterhin viel zu trocken
Wie der Wetterdienst Ubimet in einer Aussendung festhielt, ist - was die Niederschlagsmengen betrifft - der Juli bisher vor allem in Osttirol und Kärnten sowie von Vorarlberg bis ins Hausruckviertel und im östlichen Flachland deutlich zu trocken ausgefallen. Zum Teil gab es in diesen Regionen weniger als die Hälfte der im Jahresvergleich üblichen Niederschlagsmengen.

Besonders markant fielen die Abweichungen mit nur zehn Prozent des Solls vom Lienzer Talboden bis in die Gurktaler Alpen aus. Auch in der Bundeshauptstadt wurde nur 35 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge registriert.

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