Ärger in Graz-Gösting

Schutz vor Bahnhoflärm: Anrainer müssen warten

Steiermark
19.07.2022 06:00

Seit Jahren sorgt ein lautes Quietschen vom Verschiebebahnhof in Graz-Gösting für Ärger: Ein Maßnahmenpaket, das Linderung schaffen soll, ist laut Klimaministerium im Finale, der Umsetzungszeitpunkt bleibt aber offen.

Wer im Grazer Norden an lauen Sommertagen die Wohnungsfenster geöffnet hat, kann es kaum überhören: Ein Quietschen, das sich als Klangteppich teilweise über mehrere Stadtbezirke legt. Besonders betroffen ist der Bezirk Gösting. Dort liegt auch der Verschiebebahnhof der ÖBB, von wo die Geräusche ausgehen.

2019 habe der „Lärmterror“, wie ihn Anrainer nennen, begonnen. Bis heute warten sie auf eine Lösung. Eine Anfragebeantwortung der zuständigen Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) an die FPÖ stellt nun konkrete Maßnahmen in Aussicht - und zerstreut gleichzeitig die Hoffnung auf eine rasche Umsetzung.

Umweltministerin Leonore Gewessler (Bild: Reinhard Holl)
Umweltministerin Leonore Gewessler

Baumaßnahmen um 1,2 Millionen Euro geplant
Geplant sind demnach der Neubau von drei Schallschutzwänden, die Erhöhung der bestehenden Wand - und ein Programm, das bei Anrainern den Einbau von Schallschutzfenstern und Lüftern fördert. Vor allem die erste Maßnahme soll eine Reduktion von sieben bis 14 Dezibel bringen, was laut Ministerium „in etwa der Halbierung des wahrgenommenen Lärms“ entspricht. Die Werte sollen am Ende niedriger sein als vor 2019.

Die Baumaßnahmen kosten 1,2 Millionen Euro, aufgeteilt auf ÖBB, Land und Stadt. Im Sommer soll das Projekt final stehen, dann folgen die Finanzbeschlüsse und ein Umsetzungsvertrag. Zudem muss erst eine eisenbahnrechtliche Genehmigung eingeholt werden. Umsetzungszeitpunkt? Der kann nicht genannt werden. Rasch wird aber wohl nichts passieren.

Der Grazer FPÖ-Klubobmann Alexis Pascuttini wurde aus der Partei ausgeschlossen. (Bild: Christian Jauschowetz)
Der Grazer FPÖ-Klubobmann Alexis Pascuttini wurde aus der Partei ausgeschlossen.

„Unerträgliche Belastung“
„Reine Ankündigungen und blumig formulierte Zusagen reichen uns nicht aus“, sagt FPÖ-Klubobmann Alexis Pascuttini, der seit Jahren die „unerträgliche Belastung“ anprangert.

Die ÖBB betonen, dass bereits im Oktober neue Beläge bei der Talbremse eingebaut wurden. Dadurch habe sich die Anzahl der „markanten Geräusche“ um 50 Prozent reduziert. Auch sei Ende 2021 ein Radlenker nördlich der Talbremse gegen ein innovatives Produkt eines externen Herstellers getauscht worden. Eine mögliche Einhausung würde laut einer Studie nur sehr geringe Effekte erzielen, diese Pläne werden wohl nicht weiter verfolgt.

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