Was kommt auf uns zu?

Bis zu 38 Grad: Hoch „Jürgen“ heizt ordentlich ein

Österreich
18.07.2022 22:33

Temperaturen von mehr als 40 Grad sorgen aktuell im Westen von Europa für eine nahezu unerträgliche Hitze. Grund dafür ist das Hitzehoch „Jürgen“. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) wird „Jürgen“ diese Woche auch bei uns ordentlich einheizen. Am Mittwoch werden Temperaturen bis zu 37 Grad erwartet, möglich sind punktuell sogar 38 Grad - demnach steigen die Waldbrandgefahr, aber auch Risiken für unsere Gesundheit. In Ländern wie Spanien und Portugal wurden bereits mehr als 1000 Hitzetote registriert.

Schon am Montag verlagerte sich der Kern des Hochs von den Britischen Inseln langsam nach Mitteleuropa, damit stiegen die Temperaturen auch bei uns im Land an. Bis zu 33 Grad brachte uns das bereits in Teilen Tirols und Vorarlberg ein, am Dienstag sollen es schon bis zu 36 Grad sein. 

Hitze und Gewitter
Zur Wochenmitte erreicht „Jürgen“ mit viel Sonnenschein den Osten des Landes, hier sind 35 Grad bzw. lokal sogar bis zu 38 Grad zu erwarten. Im Westen hingegen werden von Vorarlberg bis Salzburg im Tagesverlauf teils kräftige Hitzegewitter erwartet. In der Nacht wird es auch in Norden gewittrig. 

(Bild: UBIMET)

Zwar bringt der Donnerstag vorübergehend mehr Wolken und im Laufe des Tages im südlichen Bergland und im Südosten kräftige Gewitter, doch macht sich im Westen bereits das nächste Hoch bemerkbar: Die Temperaturen gehen geringfügig zurück, erreichen dennoch bis zu 34 Grad. Ganz heiß wird es österreichweit wieder am Freitag, überall scheint die Sonne. Auch der Samstag verläuft voraussichtlich neuerlich sehr heiß mit Höchstwerten um die 37 Grad im Osten. 

Waldbrandgefahr wird steigen
Bislang war der Juli vor allem in Osttirol und Kärnten sowie auch von Vorarlberg bis ins Hausruckviertel und im östlichen Flachland deutlich zu trocken, zum Teil gab es hier weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge. Noch sei die Lage dank des feuchten Juni nicht dramatisch, aber die Waldbrandgefahr werde in den kommenden Tagen ansteigen, sagte Mortimer Müller vom Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur.

(Bild: UBIMET)

Die höchste Brandgefahr ist im Flachland Ostösterreichs zu erwarten. Da dort aber nur wenig Waldflächen zu finden sind, bedeute das eher eine hohe Flurbrandgefahr. „Der Alpenostrand in Niederösterreich mit seinen Schwarzkiefernbeständen ist derzeit am meisten durch Waldbrände gefährdet“, sagte der BOKU-Experte gegenüber der APA. Der Neusiedler See hat bereits Montag den tiefsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1965 erreicht.

Am Mittwoch können uns in Österreich Temperaturen bis zu 38 Grad erwarten. (Bild: APA/HANS PUNZ)
Am Mittwoch können uns in Österreich Temperaturen bis zu 38 Grad erwarten.

Hitze ist Herausforderung für den Körper
Doch nicht nur die Waldbrandgefahr steigt durch die enorme Hitze landesweit rasch nach oben. Auch für die Gesundheit können schweißtreibende Temperaturen verheerende Folgen haben. Herz und Kreislauf werden belastet, Schwindel, Übelkeit und Hitzeschläge können die Folge sein. Das Gesundheitsministerium mahnt zu besonderer Vorsicht: Für Fragen ist das Hitzetelefon unter der Nummer 050 555 555 rund um die Uhr erreichbar. In akuten Fällen berät die Gesundheits-Hotline 1450, in Notfällen bitte die Rettung rufen.

Tipps gegen Hitze

  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
  • Gesicht, Arme, Unterschenkel und Füße zwischendurch abkühlen
  • Vorhänge, Jalousien und Fensterläden untertags schließen, um Innenräume möglichst kühl zu halten
  • Sonnenschutz und Kopfbedeckung tragen
  • Tagsüber im Schatten oder abgedunkelten Räumen aufhalten
  • Anstrengende körperliche Tätigkeiten in die Morgen- oder Abendstunden verlegen
  • Lassen Sie niemals Kinder oder Tiere allein im Fahrzeug zurück!
  • Tipps für Wienerinnen und Wiener finden Sie zudem hier!

Vor allem ältere Menschen, Säuglinge, Kleinkinder, chronisch kranke Patienten, schwangere Frauen oder auch Personen, die im Freien arbeiten müssen, sind bei Temperaturen jenseits der 30 Grad besonders gefährdet. Die Bandbreite der gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze ist demnach groß und reicht von Schwindel bis zum Tod. Im Jahr 2018 etwa starben in Österreich bei einem Höchstwert von über 100 Sommertagen mit mindestens 25 Grad 766 Personen, berichtete die AGES.

Wegen der verheerenden Dürre und zahlreichen Waldbränden wurden in Portugal bereits 659 Hitzetote registriert. Auch in Spanien sind bereits Hunderte Menschen ums Leben gekommen. 

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