Vor dem Start in die neue Bundesliga- und Europacup-Saison kann Rapid mit positiven finanziellen Kennzahlen aufwarten. Wie Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek am Montag bekannt gab, wurde die Spielzeit 2021/22 mit einem Umsatz von rund 45 Millionen Euro und einem „deutlichen Jahresgewinn“ abgeschlossen. Zudem verfüge man über das höchste Eigenkapital der Vereinsgeschichte. Kritik gibt es von Sportchef Zoran Barisic am Liga-Modus.
Die Zahl der Klub-Mitglieder stieg während Corona stark an und steht derzeit bei 16.400, rund 10.000 Abos wurden verkauft. Das aktuelle Geschäftsjahr ist laut Peschek ausfinanziert, wobei nicht mit der Teilnahme an der Conference-League-Gruppenphase budgetiert wurde. Die zufriedenstellende wirtschaftliche Situation fand unter anderem in Transfertätigkeiten ihren Niederschlag - in den vergangenen Wochen stießen zehn neue Spieler zu Rapid. „Wir haben einen ordentlichen Betrag in die Hand genommen, um eine schlagkräftige Truppe aufzustellen“, sagte Peschek. „Wir haben ein starkes Fundament geschaffen und sind sportlich und wirtschaftlich zuversichtlich.“
Gleichzeitig warnte der Wiener aber auch: „Man kann nicht sagen, alles ist in Butter und was kostet die Welt.“ Es sei sehr schwierig gewesen, Rapid durch die Corona-Zeit zu führen, nun drohe aufgrund von Inflation und Energieknappheit bereits die nächste Krise. „Der Pleitegeier darf nie mehr über Hütteldorf fliegen“, betonte Peschek. Diesbezüglich scheint die Gefahr derzeit nicht allzu groß zu sein, obwohl Rapid zuletzt auch große Investitionen in die Infrastruktur tätigte. Das zehn Millionen Euro teure neue Trainingszentrum finanzierte der Verein fast zur Gänze selbst - die Stadt Wien beteiligte sich mit der Errichtung eines Übungsplatzes. Zudem ließen die Hütteldorfer den Rasen im Allianz Stadion komplett tauschen, ein Nebenplatz der Arena bekam ebenfalls ein neues Grün verpasst.
„Komplette Neuaufstellung unserer Mannschaft“
Für die Rahmenbedingungen ist also gesorgt, nun gilt es aber noch, sportliche Erfolge einzufahren. Seit der Meisterschaft 2008 warten die Hütteldorfer auf einen Titel, diesbezüglich dürfte Red Bull Salzburgs Übermacht wieder ein Problem werden. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic bat um Geduld. „Wir haben eine komplette Neuaufstellung unserer Mannschaft, da muss jetzt einmal alles zusammengefügt werden, damit alles flutscht“, sagte Barisic. „Hoffentlich bekommen wir Zeit von allen Seiten, dann bin ich überzeugt, dass wir attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen werden.“
Außerdem ließ Rapids Sportchef mit Kritik am Liga-Modus mit der umstrittenen Punkteteilung aufhorchen. „Attraktivität ist das eine, aber die Frage ist, wie können wir den österreichischen Fußball weiterentwickeln? Wenn ich nur an das kommende Jahr denke, wen werde ich verpflichten? Einen Jungen oder einen Erfahrenen?“, fragte Barisic. Auch Peschek ließ Skepsis bezüglich des Modus erkennen, wies aber auch darauf hin, dass es sich um Beschlüsse handle, die von der Liga und ihren Klubs gefasst wurden und „bindende Kraft für mehrere Jahre“ haben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.