Erinnert an Zusagen
NATO-Beitritte: Erdogan droht erneut mit Blockade
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut mit der Blockade der Norderweiterung der NATO um Schweden und Finnland gedroht. Die Türkei hatte zwar Ende Juni ihren Widerstand aufgegeben und grünes Licht für den Beitrittsprozess gegeben. Doch nun beklagt die Regierung in Ankara, dass Schweden und Finnland nicht alle Zusagen einhielten.
Ankara hatte den Beitrittsprozess als einziges NATO-Mitglied zunächst blockiert und diese Haltung unter anderem mit der angeblichen Unterstützung Schwedens und Finnlands von „Terrororganisationen“ begründet. Es geht dabei unter anderem um die syrische Kurdenmiliz YPG sowie die Gülen-Bewegung, die die Türkei für den Putschversuch 2016 verantwortlich macht. Nach einer schriftlichen Erklärung der beiden Länder gab die Türkei Ende Juni ihren Widerstand zumindest vorerst auf.
Erdogan pocht auf Auslieferung von „Terroristen“
Erdogan erklärte damals, Schweden habe die Auslieferung von mehr als 70 „Terroristen“ versprochen. In dem offiziellen Dokument war das so nicht festgehalten worden. Die drei Länder hatten aber erklärt, unter anderem Abschiebungen erleichtern zu wollen. Aus Schweden hieß es, schwedische Staatsbürger würden nicht ausgeliefert, andere Staatsbürger könnten auf Ersuchen anderer Länder ausgeliefert werden, allerdings nur, wenn dies vereinbar mit schwedischem Recht und der Europäischen Menschenrechtskonvention sei.
Nun hält man in Ankara fest: „Schweden gibt kein gutes Bild ab.“ Konkrete Angaben wurden nicht gemacht. Allerdings droht Erdogan nun, die Beitrittsprotokolle dem türkischen Parlament nicht vorzulegen.
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