Die Corona-Entwicklung in Tirol ist in den heimischen Kläranlagen gut ablesbar. Eine Studie zeigt, wie genau das funktioniert und wie aussagekräftig die Analysen dann auch tatsächlich sind. Zuletzt war wieder eine deutliche Steigerung der Virenlast zu erkennen.
Tirol war Vorreiter, ganz Österreich hat das System übernommen. Die Rede ist vom Abwasser-Monitoring zur Einschätzung der Pandemieentwicklung. Dabei werden Proben aus Kläranlagen auf Viruslast untersucht. Seit Einführung dieser Methode konnten die steigenden oder fallenden Corona-Zahlen damit schon früh und relativ genau prognostiziert werden. Die aktuellste Einschätzung stammt aus der Vorwoche. Da wurden in Tirol im Abwasser wieder deutlich mehr Viren gemessen. Die Steigerung lag bei 20 Prozent und damit doppelt so hoch wie in den Wochen davor.
Bei der Abwasseranalyse bieten die Ergebnisse einen sehr genauen Überblick über das Pandemiegeschehen eines Landes.
Das Ergebnis einer Studie zweier Forscher
Wie exakt die Daten aus dem Abwasser-Monitoring sind, das bestätigt nun eine Studie zweier Forscher. Einer von ihnen ist Rudolf Markt vom Institut für Mikrobiologie der Uni Innsbruck, der zweite Fabian Amman von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Mehr als 3400 Abwasserproben aus mehr als 90 Kläranlagen haben die Wissenschaftler von Dezember 2020 bis Februar 2022 analysiert. Die Ergebnisse wurden mit Daten von 311.000 Infizierten verglichen. Das Ergebnis: Die Patientenproben und die Abwasserdaten stimmen größtenteils überein. Der Schluss der Forscher: „Bei der Abwasseranalyse bieten die Ergebnisse einen sehr genauen Überblick über das Pandemiegeschehen eines Landes.“ Die Daten sind laut Wissenschaftlern so genau, dass einzelne Virus-Varianten schon bei geringer Konzentration erkannt werden. Damit wird die Methode auch für andere Infektionserkrankungen interessant.
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