Die Ukraine hat mit Angriffen auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim und die dort stationierte russische Schwarzmeerflotte gedroht. „Wir bekommen Schiffsabwehrwaffen und werden früher oder später die Flotte angreifen“, sagte der stellvertretende ukrainische Verteidigungsminister Wolodymyr Hawrylow am Dienstag bei einem Besuch in London.
„Russland muss die Krim verlassen, wenn es weiter als Staat bestehen will“, sagte der 64-Jährige gegenüber der britischen „Times“. Unlängst war bereits die Schlangeninsel im Schwarzen Meer vor Odessa zurückerobert worden. Damit sei bereits der erste Schritt getan, um die Besatzer auch von der Halbinsel zu vertreiben. „Wir sind bereit, sie im gesamten Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen, wenn wir diese Möglichkeit haben“, betonte er. Die Ukraine setzt für die Gegenangriffe auf schwere Waffen aus dem Westen.
„Jedes Ziel für uns legitim“
„Die Krim ist ukrainisches Territorium, daher ist jedes Ziel dort für uns legitim.“ Eine Rückkehr sei auch auf diplomatischem Wege möglich. Allerdings hatte Russland stets erklärt, dass die Krim-Frage durch die Eingliederung in das Land endgültig geklärt sei. Einschließlich der Krim kontrolliert Russland inzwischen mehr als 20 Prozent des ukrainischen Territoriums.
Russland hatte seinen am 24. Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine auch mit angeblichen Plänen Kiews begründet, sich die 2014 von Moskau annektierte Krim zurückholen zu wollen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Hawrylows Äußerungen bestätigten einmal mehr die Notwendigkeit der „militärischen Spezialoperation“. So bezeichnet Moskau den Krieg gegen die Ukraine offiziell.
Moskau droht mit scharfer Reaktion
„Nur mit solchen Mitteln lässt sich die Ukraine von solchen Vertretern der Führung befreien“, sagte Peskow. Moskau hat Kiew immer wieder vor einer scharfen Reaktion gewarnt, sollte die Krim angegriffen werden.
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