Todesflug AF 447
Ermittler unter Druck: Hinweis aus Bericht gestrichen
Unmittelbar vor dem Unglück über dem Atlantik im Juni 2009 hatte die Überzieh-Warnung eine knappe Minute lang akustischen Alarm gegeben. Sie war verstummt, nachdem der Airbus fürs Fliegen zu langsam geworden war, also schon durchsackte; später dann schaltete sich das "Stall-Warning" mehrmals kurz wieder ein.
Der Leiter der französischen Flugunfallbehörde BEA, Jean-Paul Troadec, hatte bei der Vorstellung eines früheren Zwischenberichts eingeräumt, dass der Alarm die Besatzung verwirrt haben könnte. Auch Air France hatte mehrmals auf das verwirrende Verhalten der Überzieh-Warnung hingewiesen.
Kritik an Piloten
In ihrem jüngsten Bericht hatten die Ermittler das Verhalten der Piloten infrage gestellt, die nicht angemessen auf die Situation reagiert hätten. Die Crew hätte nicht richtig auf den Geschwindigkeitsverlust reagiert und nicht erkannt, dass es zu einem Strömungsabriss gekommen war. Die Überzieh-Warnung, die ein wichtiges Hilfsmittel an Bord ist, das die Piloten eindringlich vor zu langsamer Geschwindigkeit warnt, wurde in dem Bericht nicht erwähnt.
Die Fluggesellschaft Air France hat laut der Wirtschaftszeitung "Les Echos" nach Bekanntwerden der Streichung aus dem Bericht bereits die europäische Luftfahrtbehörde AESA kontaktiert.
228 Tote bei Absturz
Der Airbus der Air France war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris in den Atlantik gestürzt. Alle 228 Menschen an Bord kamen ums Leben, darunter eine Tirolerin.
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