Temperatur-Rekordwerte
40 Grad! Großbrände wegen Mega-Hitze in London
Weite Teile Europas haben am Dienstag unter einer drückenden Hitzeglocke mit stellenweise noch nie erreichten Höchstwerten gelitten: Im Südwesten Englands etwa zeigten die Thermometer nach Angaben des britischen Wetterdienstes Rekordwerte von um die 40 Grad Celsius an. Durch die Mega-Hitze wurden Hunderte Brände ausgelöst, auch in und um London. Ein Waldbrand entlang der Autobahn in Dartford östlich der Hauptstadt etwa sorgte für gewaltige Rauchwolken (siehe Video unten).
Im Großraum London kam es zu mehreren Bränden, bei denen teils große Flächen mit von der Sonne ausgedorrtem Gras in Flammen standen, die dann auf Wohngebiete übergriffen. Auf Fernsehbildern waren riesige Rauchschwaden und ausgebrannte Wohnhäuser zu sehen. Auch in Wennington, ebenfalls östlich von London, wurden mehrere Häuser und Felder zerstört. Rund 100 Feuerwehrleute und 15 Löschfahrzeuge waren im Kampf gegen das Feuer im etwa 30 Kilometer von der Metropole entfernten Ort im Einsatz.
Aus mehreren Vororten der Hauptstadt wurden zudem Grasflächenbrände gemeldet. Allein im Stadtteil Croydon kam es zu zwei Bränden, bei denen Dutzende Feuerwehrleute im Einsatz waren. Im Stadtteil Southgate im Norden Londons brannte ein Restaurant. Brände gab es auch in Upminster, Dagenham und anderen Teilen der Stadt. Auch in anderen Teilen des Landes bekämpfte die Feuerwehr Hunderte Brände.
Keine Glasflaschen oder Scherben am Boden zurücklassen
Die Feuerwehr rief angesichts der Brände während der heutigen Rekord-Hitzewelle eine Notfallstufe aus, die es ermöglicht, mehr Ressourcen für die Rettungsdienste einzusetzen. Bürgermeister Sadiq Khan sagte, es habe einen „enormen Anstieg“ bei den Bränden gegeben, der die Feuerwehr unter „ungeheuren Druck“ setze. Die Feuerwehr bat eindringlich darum, nur in Notfällen anzurufen, keine Lagerfeuer oder Grills zu entzünden sowie Zigaretten sicher zu entsorgen und keine Glasflaschen oder Scherben auf dem Boden zurückzulassen.
Am Flughafen Heathrow wurden am Dienstag erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen in Großbritannien mehr als 40 Grad gemessen. Erst kurz davor war mit 39,1 Grad in Charlwood in der englischen Grafschaft Surrey ein britischer Hitzerekord aufgestellt worden - dieser währte jedoch kaum länger als eine Stunde. In Coningsby in der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire wurden am Nachmittag 40,3 Grad gemessen, wie der Wetterdienst Met Office nach vorläufigen Daten bekannt gab. Am Flughafen Heathrow und im St. James‘ Park im Regierungsviertel wurden 40,2 Grad Celsius gemessen.
Nahverkehr „einfach nicht für solche Temperaturen geeignet“
In Großbritannien, wo bereits zu Wochenbeginn der Hitze-Notstand ausgerufen worden war, führten die Rekordtemperaturen zu Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr. „Unsere Infrastruktur, von der ein großer Teil noch aus der viktorianischen Zeit stammt, ist einfach nicht für solche Temperaturen geeignet“, sagte Transportminister Grant Shapps. Am Vortag hatte der Londoner Flughafen Luton wegen einer Überhitzung der Landebahn seinen Betrieb eingestellt. Zugverbindungen wurden wegen der Gefahr der Verformung von Gleisen ausgedünnt oder eingestellt.
Hoffen auf Entspannung der Lage in besonders betroffenen Ländern
Nach Angaben von Meteorologen wanderte die Hitzewelle nun in Richtung nordöstlicher Regionen Europas. In den besonders betroffenen Regionen im Südwesten des Kontinents könnte dies die lang erwartete Entspannung bringen. Die glühende Hitze hatte verheerende Waldbrände vor allem in Frankreich, Portugal und Spanien ausgelöst. Mehr als tausend Menschen starben nach einem Hitzekollaps, Zehntausende mussten aus ihren Häusern evakuiert werden.
In Österreich wird ein vorläufiger Hitze-Höhepunkt erst in den kommenden Tagen erwartet. Am späten Dienstagnachmittag erreichte die Tiroler Gemeinde Imst den heutigen Spitzenwert von 35 Grad, teilte die ZAMG mit. Vom Österreich-Rekord blieben die Temperaturen deutlich entfernt. Dieser liegt bei 40,5 Grad, gemessen in Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) am 8. August 2013.
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