0:0 gegen Spanien, 0:0 gegen Dänemark, 0:0 gegen Deutschland? Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat bei den bisherigen beiden Auftritten in der K.-o.-Phase der EM immer Überstunden machen müssen. Während man im Viertelfinale 2017 noch das bessere Ende im Elfmeterschießen hatte, war das im Halbfinale nicht mehr der Fall. Auch wegen dieser Vorgeschichte wappnete sich die ÖFB-Auswahl im Vorfeld des Viertelfinal-Duells mit der DFB-Auswahl für eine Entscheidung vom Punkt. „Wir haben mit unserer Sportpsychologin heute einen Schwerpunkt bezüglich des Themas“, berichtete ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann ...
Das ist aber nicht das erste Mal, dass Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. mit der Thematik in Berührung kommen. „Wir haben im letzten halben Jahr mit Elfmeter-Routinen gearbeitet, ihnen gewisse Facts aufgezeigt. Jede hatte die Möglichkeit, das schon in den Verein mitzunehmen, jede handhabt das individuell, man kann nicht mit dem Kamm über alle drüber scheren“, erklärte die 41-jährige Wienerin. Das gilt auch für ein Elfmeter-Training im ÖFB-Camp. Das wird angeboten, ist aber kein Zwang. „Weil du das im Training auch nicht nachstellen kannst, mit der Intensität, den Eindrücken“, begründete Fuhrmann.
Akteurinnen wie Nicole Billa, die als Schützin Nummer 1 gilt, üben nach dem Training regelmäßig Strafstöße. „Es ist nicht so, dass man einmal im Training einen Elfmeter schießt und dann geht man im Match hin. Auf so etwas bereitet man sich über eine längere Zeit gewissenhaft vor“, gab die 44-fache ÖFB-Torschützin Einblick. Ein Problem mit einer Entscheidung erst nach 120 Minuten hätte sie nicht. „Wenn es ins Elfmeterschießen geht, wissen wir, dass wir uns auf unsere Schützinnen verlassen können“, betonte die Tirolerin. Das unterstrich auch Abwehrspielerin Marina Georgieva: „Wir sind bereit für ein Elfmeterschießen.“
So weit gilt es aber erst zu kommen, mit dem achtfachen Europameister wartet am Donnerstag (21 Uhr) in Brentford eine Riesenhürde. „Unrealistisch ist im Fußball nichts, ein 0:0 wäre für uns schon ein großer Erfolg“, sagte Sarah Puntigam. Sie ist hinter Billa die Nummer 2 wenn es um das Schießen von Elfmetern geht. Fixe Einteilung von Fuhrmann gibt es keine. „Die Spielerinnen haben die Freiheit, das nach ihrem Gefühl selbst zu entscheiden“, so die Trainerin. Billa hätte auch „nichts“ gegen eine Nullnummer einzuwenden. „Wir wissen, dass es ein sehr schwieriges Spiel wird, viel Power und Kraft auf uns wartet“, so die Stürmerin.
Sie konnte am 30. Juli 2017 in Tilburg beim 5:3 gegen Spanien nicht antreten, da sie ausgewechselt war. Vom jetzigen Kader trafen damals Laura Feiersinger, Verena Hanshaw und Puntigam. „Für uns war es damals schon so ein Erfolg, dass wir ins Elferschießen gekommen sind, dass wir dann mit so einer Lockerheit reingegangen sind“, blickte Puntigam zurück. Und Feiersinger ergänzte: „Es war damals ein purer Kampf über 120 Minuten. Ich hoffe, dass uns auch diesmal eine Überraschung gelingt.“
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