In Italien bleibt die Stimmung angespannt. Nach dem Waldbrand in Bibione entzündete sich am Dienstagabend ein weiterer Brand im Karstgebiet im Friaul - beißende Rauchschwaden, die Donnerstag auch das Kanaltal erreicht haben, sperrten Urlaubsgäste in Grado in ihre Hotelzimmer ein. Viele brachen ihre Reisen daher vorzeitig ab.
Donnerstagmorgen haben Rauchschwaden sogar das Kanaltal erreicht. Die Einsatzkräfte stehen weiter im Dauereinsatz.
Feuerwehreinheiten aus Udine, Triest und Görz (Gorizia) kämpften bereits Dienstagabend gegen die Flammen im Karstgebiet. Die Autobahnmautstelle Lisert musste wegen des Feuers sogar geräumt werden, gewisse Abschnitte der Autobahn A4 zwischen Redipuglia und Lisert in Richtung Triest wurden von dem italienischen Autobahnbetreiber Autovie Venete gesperrt. Da auch Stromleitungen vom Feuer zerstört wurden, fielen in mehreren Hotels die Lifte aus.
Helga Happ, Inhaberin des Reptilienzoo Happ in Klagenfurt, verweilt mit ihrer Enkeltochter derzeit in Grado. Als sie Mittwoch gegen 6 Uhr in der Früh auf ihren Balkon ging, konnte sie Rauchschwaden beobachten: „Ich habe mich richtig erschrocken! Der Rauch war beißend, sodass mir Tränen in die Augen geschossen sind!“
Im Zimmer bleiben, Fenster nicht öffnen
Der Rauch dürfte von dem Brand in der Stadt Monfalcone stammen. Happ reagierte geistesgegenwärtig: „Ich rief bei der Berufsfeuerwehr in Klagenfurt an, um zu fragen, was ich tun soll!“ Im Hotelzimmer bleiben und Fenster geschlossen halten, hieß es seitens der Kameraden.
„Mein erster Instinkt war es, sofort nach Hause zu fahren, aber als ich gelesen habe, dass die Autobahn auch gesperrt ist, habe ich entschieden, den Tag noch im Zimmer abzuwarten und erst gegen Abend den Heimweg anzutreten!“, beschreibt Happ ihre Situation.
„Es herrschte schon Nervosität“
Mittlerweile sei der Rauch zwar fast schon wieder abgezogen, der Schock bleibt aber. Giorgio Arditto, Touristiker in Lignano beschreibt die Stimmung unter den Urlaubsgästen: „Die Urlauber sind geteilter Meinung. Mir hat zwar noch niemand offen gesagt, dass er Angst hätte, aber vor allem nach den Feuern in Bibione herrschte schon Nervosität!“ Andere wiederum würden sich ihre Urlaubsstimmung aber nicht vermiesen lassen, so Arditto.
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