Jetzt also doch: Niederösterreich will bei den Energiekosten nicht länger auf den Bund warten und stellt einen eigenen Fahrplan zur Entlastung der Landsleute vor. Und damit es jetzt tatsächlich schnell geht, wird auch der Landtag - trotz Sommerpause bis 22. September - zu einer Sondersitzung einberufen. Ab 1. Oktober wird das Geld bei der Stromrechnung gutgeschrieben.
Vor der Präsentation der Pläne berief Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner einen Krisenstab mit Vertretern der Energiewirtschaft sowie Experten wie Christian Helmenstein, Leiter des renommierten Economica Instituts, ein. Danach trat sie mit ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf (Energie) vor die Presse. „Es geht uns um eine rasche und zielgerichtete Hilfe“, so Mikl-Leitner. Niemand solle in Niederösterreich frieren müssen.
Beschlüsse jetzt, Geld später
Damit sich das bis zum Herbst ausgeht, müssen die Weichen jetzt gestellt werden. Wie berichtet, findet am Donnerstag eine außerordentliche Sitzung der Landesregierung statt. Schon kommenden Montag könnte der Landtag den Energie-Fahrplan absegnen. Die Sondersitzung ist notwendig, damit die Förderungen ab 1. September beantragt - und ab 1. Oktober auch ausbezahlt - werden können.
Mikl-Leitner folgt eigenem Rat
Der blau-gelbe Vorstoß überrascht nicht: Mikl-Leitner hatte sich ja als erste hochrangige ÖVP-Politikerin für eine bundesweiten Strompreisdeckelung ausgesprochen. Nach eher ablehnenden Erstreaktionen schwenkte die Bundespartei schließlich um und will sich entsprechende Modelle nun zumindest „ansehen“.
Niederösterreich geht voran
Jetzt geht Niederösterreich, in dem voraussichtlich im Jänner 2023 gewählt wird, doch seinen eigenen Weg. Zuletzt hatte es hier quer durch alle politischen Orientierungen Kritik am zögerlichen Kurs der Volkspartei gegeben. Erst vergangene Woche hatte der schwarze Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner noch den 22. September als Stichtag für das Entlastungspaket unterstrichen.
Der blau-gelbe Strompreisrabatt
Um die Abhängigkeit von extern zu beschaffenden Energiequellen zu senken, wird eine Energiespartangente in der Höhe von 20 Prozent des Durchschnittsverbrauchs pro Haushalt festgelegt. Ausgangspunkt der Berechnung dieser Haushaltsentlastung ist der von der E-Control angenommene durchschnittliche Jahresverbrauch an Stromenergie. Konkret profitieren werden davon alle Niederösterreicher, die zum 1. Juli ihren Hauptwohnsitz im weiten Land haben und über einen Stromliefervertrag verfügen.
Unsere Strompreisentlastung bringt eine ausgewogene Unterstützung für alle Niederösterreicher und schafft einen deutlichen Anreiz zum Energiesparen!
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)
So viel ersparen sich die Landsleute
Insgesamt elf Cent Entlastung pro förderfähiger Kilowattstunde werden den Niederösterreichern auf der Stromrechnung gutgeschrieben. In einem Haushalt mit zwei Personen bringt der NÖ-Rabatt somit beispielsweise 272,36 Euro, in einem Haushalt mit vier Personen gleich 415,80 Euro an Entlastung.
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