Ärztevertreter fordern den „Beginn einer neuen Zeitrechnung“ im niedergelassenen Bereich und Verbesserungen für Jungärzte im Spitalsalltag, um dem Ärztemangel entgegen zu wirken.
Das neue Präsidium der Österreichischen Ärztekammer, allen voran Präsident Johannes Steinhart, warnte bei einer Pressekonferenz in Wien eindringlich und wiederholt vor Personalmangel im Medizinbereich und forderte rasche Umsetzung verbesserter Ausbildung sowie Arbeitsbedingungen für Jungärzte, besonders im Spitalswesen. Steinhart: „Diese schwierige Situation hat sich über Jahre hinweg aufgebaut - jetzt ist der Ärztemangel da! Damit ist auch die Versorgung der Patienten in Gefahr.“ Steinhart prägt dafür den Begriff „Gesundheitsarmut“, die neben der „Energiearmut“ schon bald Realität werden könnte.
Mir schwant nichts Gutes. Wir wissen seit 20 Jahren, dass die Pensionierungen der Baby Boomer Generation schlagend werden und es wurde nicht nachgebessert.
Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte
Auch Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, schlägt in diese Kerbe: „Mir schwant nichts Gutes. Wir wissen seit 20 Jahren, dass die Pensionierungen der Baby Boomer Generation schlagend werden und es wurden anstatt nachzubessern Mangelfächer geschaffen. Mit der Rückkehr ausländischer Studenten allein kann man das nicht erklären. Etwa 25% der Medizinstudenten kommen nicht aus Österreich, 40% verlassen das Land aber, weil die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen wo anders besser sind! Nachfolgende Mediziner auszubilden darf keine lästige Nebenbeschäftigung sein und ist eine Investition in die Zukunft.“
Was konkret fordern die Ärztevertreter?
„Wir wollen außerdem jetzt schon die breite Versorgung der Patienten für den Herbst garantieren, wenn die zu erwartende Corona-Welle rollt, um nicht wieder hinterher zu hinken. Dazu gehört, die Impfbereitschaft zu erhöhen, die neue Antikörpertherapie zu forcieren und Gespräche mit Fachleuten wie Ministerien zu intensiviere“, so Bundeskurienobmann Edgar Wutscher.
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