Im Kampf gegen den Klimawandel setzt die oststeirische Bezirkshauptstadt Weiz neuerdings auf Drohnen. Sie sollen helfen, das städtische Mikroklima zu optimieren, indem sie urbane Hitzeinseln ausfindig machen. Das Projekt startete am Dienstag mit dem ersten Drohnenflug - rechtzeitig zum Beginn der Hitzewirkung von Hoch „Jürgen“.
Gemeinsam mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf und dem Innovationszentrum W.E.I.Z. wurde das Projekt erarbeitet, um die rund 12.000 Einwohner zählende Stadtgemeinde auf künftige Hitzewellen vorzubereiten: „In Weiz soll das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität nachhaltig für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden. Um dies zu gewährleisten, braucht es ordentliche Daten und Fakten“, erklärte der Technische Direktor der Stadt Weiz, Gerd Holzer.
In Zusammenarbeit mit dem Gleisdorfer Institut für Nachhaltige Technologien wurde dafür ein digitales und interaktives 3D-Modell der Stadt entwickelt, das Hitzeinseln grafisch sichtbar machen soll. Herkömmliche Messverfahren waren für ein derartig komplexes Unterfangen bisher nur bedingt geeignet. Gleichzeitig soll das Stadtmodell zeigen, welchen Kühlungseffekt konkrete Bau- oder Begrünungsmaßnahmen haben. Somit könnte Weiz in Zukunft die innerstädtischen Areale klimafit neugestalten.
Anpassung an den Klimawandel
„Mit diesem Verfahren eröffnen wir uns gänzlich neue Möglichkeiten für eine effiziente und effektive Anpassung an den Klimawandel. Zeitgleich holen wir es erstmalig in den ländlichen Raum und nehmen damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein“, verkündete der Manager der Energieregion Weiz-Gleisdorf, Christian Hütter.
Am Dienstag hob die Drohne des Dienstleisters Skyability ab und lieferte mit speziellen Thermografie- und Multispektralkameras rund 800 Aufnahmen. Nun soll die Auswertung des Materials erfolgen und in das 3D-Modell einfließen. Auf die Ergebnisse werde bereits mit Spannung gewartet, hieß es seitens der Stadt.
„Sinnvolle Fortsetzung der Umweltmaßnahmen“
Vizebürgermeister Oswin Donnerer (SPÖ) betonte den bis in die 1990er-Jahre zurückreichenden Schwerpunkt der Stadt bei der Baumbepflanzung: „Dieses Projekt ist die sinnvolle Fortsetzung der Umweltmaßnahmen, die bereits seit 30 Jahren in der Stadt Weiz initiiert werden. Hierbei wurden bereits beispielsweise 1300 Bäume gesetzt und jedes Jahr kommen zwischen 50 und 60 Bäume dazu.“
Auch die zweitgrößte Stadt der Steiermark, Leoben, setzt neuerdings bei der Baumerfassung auf digitale Tools: Mithilfe von Drohnen, mobiler Laserscanner und hochsensibler Kameras könnte sich beispielsweise feststellen lassen, um wie viel Grad Celsius ein Park mit Baumbestand das angrenzende Gebiet abkühlt.
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