Die Kampfhandlungen in der Ukraine sind laut dem russischen Außenminister nicht mehr länger auf den Donbass begrenzt. So würden etwa die Regionen Cherson und Saporischschja angegriffen werden. Sollte der Westen Langstreckenwaffen an Kiew liefern, würden weitere geografische Ziele folgen, drohte der Kreml.
„Jetzt ist die Geografie anders. Es handelt sich nicht nur um die DNR und die LNR (Donezk und Luhansk, Anm.), sondern auch um die Region Cherson, die Region Saporischschja und eine Reihe anderer Gebiete, und dieser Prozess geht weiter, und zwar konsequent und beharrlich“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem Sender Russia Today. Die Ukraine müsse immer noch entnazifiziert und entmilitarisiert werden, damit es keine Bedrohung für die Sicherheit Russlands gebe. Die südukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja werden bereits zu weiten Teilen von Russland kontrolliert. Ukraines Regierung hatte jedoch wiederholt eine Offensive angekündigt, um die Gebiete wieder zurückzuholen, und die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete aufgefordert, diese zu verlassen.
Strategisch wichtige Brücke zerstört
In Cherson haben ukrainische Truppen die Antoniwka-Brücke über den Fluss Dnipro so stark beschädigt, dass sie für den Verkehr gesperrt wird. „Wir haben etwa acht Treffer bei der Brücke gezählt, ihr wurde ein ernsthafter Schaden zugefügt“, sagte der russische Vizechef der Besatzungsverwaltung des Gebiets, Kirill Stremoussow. Insgesamt seien zwölf Raketen mit US-amerikanischen HIMARS-Raketenwerfern abgefeuert worden. Ziel der ukrainischen Truppen war es, einen Rückzug des Feindes auf das linke Flussufer zu verhindern. Laut russischen Angaben würden aber auch Wohngebiete in besetzten Gebieten in der Ukraine beschossen werden. Das sei zu unterbinden, selbiges gelte für ukrainische Drohnen über dem Grenzgebiet.
Bei den (sowohl russischen als auch ukrainischen) Angriffen kommen immer wieder Zivilpersonen ums Leben. In der südukrainischen Stadt Nikropol sollen kürzlich zwei Menschen bei russischen Angriffen getötet worden sein. Weitere Todesopfer gab es laut ukrainischen Angaben in Charkiw (drei Tote, darunter ein 13-jähriges Kind), und im Donbass (fünf Tote). Mindestens 15 Menschen sollen dabei verletzt worden sein.
Angriff auf Bachmut wird vorbereitet
Die russischen Truppen bereiten laut dem ukrainischen Generalstab aktuell eine Offensive auf Bachmut in der Region Donezk (Donbass) vor. So soll etwa das Kraftwerk Wuglegirsk übernommen werden. Allerdings soll es den Einheiten an Munition, Nahrung und Wasser mangeln.
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