Die Farbenpracht des Fuschlsees ist beinahe kitschig. Ein Ausflug zum Baden lohnt sich in der Früh und am Abend.
Am schönsten ist der See zeitig in der Früh. Die ersten Strahlen der Morgensonne lassen ihn prachtvoll zur Geltung kommen. Von türkis bis smaragdgrün reicht das Farbspektrum. Erwischt man den richtigen Moment und wirft einen Blick aufs Wasser, dann kann einem der Fuschlsee sogar karibische Gefühle vermitteln. Kathi Stöllinger kennt dieses Gefühl. Die 75-Jährige ist in Strobl am Wolfgangsee aufgewachsen, die Liebe hat sie an den Fuschlsee verschlagen. Es war ihr Mann Hans (79), der sie anlockte, vielleicht der See, der sie hielt. Gemeinsam mit ihm betreibt sie seit über 40 Jahren den Badeplatz zwischen Hof und Fuschl.
Ohne die Familie ginge das heute nicht mehr. Auch wenn Hans, als strenger Parkplatz-Aufseher, und Kathi, im Buffet, ihre Badegäste noch immer umsorgen, ohne Tochter Conny wären sie geliefert. Die hat mittlerweile das Badeplatz-Business übernommen und pendelt zwischen Buffet und dem eigenen Wirtshaus, dem Kuglhof in der Stadt Salzburg. „Es ist ein Familiengeschäft und vielleicht überhaupt das schönste“, sagt die Kuglhof-Wirtin über den Badeplatz am Fuschlsee. „Aber es ist auch anstrengend und Goldgrube ist es auch keine.“ Familie und die Freude über den Fuschlsee binden sie dennoch. Und ein Sprung ins Wasser geht sich auch immer irgendwie aus. Nur oft halt dann, wenn ihre Gäste noch in den Betten liegen.
Zu den Stöllingers kommen Einheimische, Stadt-Salzburger und aktuell auch wieder Promis. Festspielgäste und Schauspieler gehen hier baden. Wer genau? Das bleibt selbstverständlich unausgesprochen und geheim.Den Bauernhof haben Kathi und Hans mit dem Beginn des Badetriebs schon vor Jahrzehnten aufgegeben. Dort, wo heute die große Liegefläche ist, wird aber noch immer akkurat gemäht. Sucht man Abkühlung abseits des Sees, wird man im kleinen Buffet fündig. Neben Eis, Limo und Kaffee gibt es auch Traditionelles für den kleinen Hunger: Selbstgemachtes Erdäpfelkas- oder Schmalz-Brot.
Ein kleiner aber nützlicher Schönheitsfehler
An heißen Tagen empfiehlt sich der Besuch am Badeplatz Stöllinger auch wegen eines kleinen Schönheitsfehlers. Die Sonne ist hier schneller weg als auf den anderen Seeseiten. Aufgrund der Hanglage und wegen des Bergrückens des Filblings ist oft am späten Nachmittag Schatten über der Liegewiese. Nicht immer ein Fehler.
Schicken Sie uns ihren Salzburger Lieblingsbadeplatz an: salzburg@kronenzeitung.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.