In Österreich haben nur Bauarbeiter so etwas wie hitzefrei. Auch in vielen anderen Branchen wird der Ruf immer lauter - wie die Essenslieferanten.
Seit vielen Jahren kämpfen Essenslieferanten für bessere Arbeitsbedingungen - in ganz Europa. Durch die hohen Temperaturen werden diese Diskussionen wieder befeuert. Denn online organisieren sich bereits einige Fahrer und fordern ebenfalls hitzefrei.
London stellte Dienst zeitweise ein
Doch das ist ein zweischneidiges Schwert. So hat der britische Lieferdienst Just Eat in einem Londoner Hub am Montag zwischen 14 und 19 Uhr tatsächlich den Dienst eingestellt - jedoch auch ohne Bezahlung für die Fahrer. Auch in Österreich kennt man die Problematik. „Im Prinzip kann jeder Arbeitgeber seine Angestellten wegen Hitze vom Dienst freistellen. Nur bleibt er dann auf den Kosten sitzen. Angesichts des Klimawandels und der zukünftigen Entwicklung braucht es hier dringend eine Novellierung des Arbeitnehmerschutzgesetzes“, heißt es vonseiten der Gewerkschaft vida.
Novelle gefordert
Das österreichische Arbeitnehmerschutzrecht ist aus den 1990er-Jahren. Viele Experten fordern daher eine Novellierung. Denn die Rahmenbedingungen hätten sich seit damals gravierend verändert. So müssen Arbeitgeber in Umkleiden oder Pausenräumen zum Beispiel dafür sorgen, dass 19 Grad nicht unterschritten werden. Eine gesetzliche Höchsttemperatur gibt es nicht. In Arbeitsräumen gibt es aber sehr wohl Ober- und Untergrenzen. Es gibt auch kein Recht auf eine Klimaanlage - nicht einmal im Dachgeschoß.
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