„Viel zu gesund“
CIA: Haben keine Beweise für Erkrankung Putins
Er stehe möglicherweise kurz vor einem Zusammenbruch, er habe Parkinson oder Krebs. In den letzten Wochen und Monaten wurden immer wieder Meldungen verbreitet, wonach Kremlchef Wladimir Putin ernsthaft erkrankt sei. Einige Videos und Bilder erweckten tatsächlich den Anschein, dass es nicht so gut um Putins Gesundheit bestellt ist. Laut CIA-Chef William Burns gibt es aber „keine geheimdienstliche Beweise“ für solche Behauptungen. Der Kreml spricht mit Blick auf die Berichte von „Falschmeldungen“.
Putin hustete am Mittwoch bei einem öffentlichen Auftritt und sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax, er habe sich auf seiner Iran-Reise leicht erkältet. Nach Einschätzung des britischen Generalstabschefs Tony Radakin sind Spekulationen über einen schlechten Gesundheitszustand des russischen Präsidenten Wladimir Putin Wunschdenken. „Einige der Kommentare, dass es ihm nicht gut geht oder dass ihn sicherlich jemand ermorden oder ausschalten wird, sind meiner Ansicht nach Wunschdenken“, sagte Radakin am Sonntag dem Sender BBC.
„Es sind viele Gerüchte im Umlauf. Aber soweit uns bekannt ist, ist er viel zu gesund“, merkte Burns am Mittwoch im Rahmen einer Konferenz im US-Staat Colorado ironisch an. Es folgte Gelächter im Publikum, woraufhin der CIA-Chef klarstellte: „Das ist keine offizielle Einschätzung.“
„Putin will Russland zur Großmacht werden lassen“
Burns hatte als früherer Botschafter in Moskau im Zuge mehrerer Treffen den russischen Staatschef auch persönlich kennenlernen und analysieren dürfen. Bei Putin sei der Glaube an Macht, Einschüchterung und Revanche sehr verfestigt. „Er ist davon überzeugt, dass es sein Schicksal ist, Russland wieder zu einer Großmacht werden zu lassen“, betonte Burns. Putin unterliege auch einer illusorischen Wahrnehmung der geopolitischen Situation, führte der CIA-Chef beim Aspen Security Forum weiter aus. „Ich selbst habe ihn gehört, als er im privaten Rahmen gesagt hat, die Ukraine sei kein Staat“, so Burns.
US-Waffenlieferungen gehen weiter
Doch dieser „nicht existierende“ Staat leistet - mit intensiver westlicher Hilfe - erbitterten Widerstand gegen die russischen Streitkräfte. Am Mittwoch kündigte die US-Regierung die Lieferung weiterer Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ HIMARS an. Die Führung in Kiew zeigte sich dankbar, fordert aber dringend auch die Lieferung von Luftabwehrsystemen. Ein Sieg seines Landes gegen die russischen Angreifer würde ganz Europa schützen, betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht auf Donnerstag. Unterdessen bat seine Ehefrau Olena Selenska vor dem US-Kongress um mehr Waffen.
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