Petra Lindenbauer:

„Stadtschlaining aktiviert mich zur Kunst“

Burgenland
21.07.2022 14:00

Künstlerin Petra Lindenbauer hat mit der „Krone“ über ihre Arbeit als Keramikerin, Perfektionismus sowie Frauen in der Kunst gesprochen - und wie sie ihre Heimat positiv beeinflusst. Das Interview.

Frau Lindenbauer, ist Ihr Geschirr Kunst oder ein Alltagsgegenstand?

Ich bin in guter österreichischer Tradition (Anm.: Wiener Jugendstil) Angewandte Künstlerin. Das bedeutet, ich stelle Kunstwerke her, die uns im täglichen Leben begleiten, die wir ansehen und verwenden. Im MAK Wien, Museum für angewandte Kunst, werden genau diese Werke aus verschiedensten Epochen und Kunstrichtungen dem Besucher sichtbar gemacht. Ich freue mich natürlich, dass auch Arbeiten von mir in der permanenten Schau ausgestellt sind.

In einem Bericht wird in Bezug auf Ihre Arbeit über „Female Tableware“ (deutsch: Weibliches Geschirr) geschrieben. Was ist das Weibliche an Ihren Arbeiten?

Wie in der Architektur und in anderen Kunstsparten ist für mich nicht unwesentlich, ob eine Frau oder ein Mann hinter einem Entwurf bzw. der Ausführung steht. Manchmal scheint mir, es ist fühlbar. Zurzeit beteilige ich mich an einem Projekt in Süditalien, das Frauen, die sich mit Keramik beschäftigen, eine Möglichkeit des Austausches und Vernetzens, aber auch zum Stärken gibt.

Jedes Stück ist einzigartig und ein Kunstwerk. (Bild: fotofraller.at)
Jedes Stück ist einzigartig und ein Kunstwerk.

Wir leben in einer Zeit, in der wir Perfektionismus anstreben. Bei Ihnen ist jedes Stück handgemacht, kein Teller gleicht also dem anderen. Sehen Sie sich als Gegenbewegung?

Ich würde sagen, wir lebten in einer Zeit, in der wir Perfektionismus anstrebten. Mittlerweile imitiert die Industrie die Eigenarten des Unikates und baut diese bewusst ein, was besonders irritiert und stutzig machen soll.

Gäste im Wiener Haubenlokal „Steirereck“ oder bei Konstantin Filippou speisen von Ihren Werken. Wie fühlt es sich an, dass Leute extra zu Ihnen fahren und Ihr Handwerk schätzen?

Ich bin sehr froh, wenn ich möglichst viel Zeit in meinem Atelier verbringen kann und meine Kunden gerne zu mir kommen, weil sie sehen wollen, wie und in welcher Umgebung und Atmosphäre ihr Geschirr hergestellt wird, das lässt sich anders nicht erleben.

Beeinflusst der Ort Stadtschlaining Ihre Arbeit?

Ja! Stadtschlaining ist ein ganz spezieller Ort, der mich aktiviert, künstlerisch zu arbeiten, gleichermaßen finde ich hier Ruhe. Ich fühle mich sehr wohl hier, in einem wunderbaren sozialen Umfeld, mit interessanten Menschen, die sich mit einer Reihe außergewöhnlicher Dinge beschäftigen.

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