Geheimdienst sicher:

Russischem Militär geht wohl bald die Luft aus

Ukraine-Krieg
21.07.2022 21:54

Laut britischen Geheimdiensten könnte das russische Militär in den kommenden Wochen eine Art Einsatzpause in der Ukraine einlegen. „Ich glaube, dass ihnen bald die Luft ausgeht“, sagte der britische Geheimdienstchef Richard Moore. Bisher sollen ungefähr 15.000 russische Soldaten und Soldatinnen im Krieg ums Leben gekommen sein. Es werde immer schwerer, Personal und Material zu bekommen.

„Sie (russische Truppen, Anm.) werden in gewisser Weise pausieren müssen, und das wird den Ukrainern die Möglichkeit geben, zurückzuschlagen“, sagte M16-Chef Richard Moore auf dem Aspen Security Forum in Colorado. Kiew hofft, vor allem mit westlichen Waffen einen Gegenangriff starten und die von Russland besetzten Gebiete zurückerobern zu können.

Die Ukraine müsse laut Moore jetzt zeigen, dass der Krieg gewonnen werden könne - unter anderem, da die Besorgnis über Energieengpässe in Europa während des Winters zunehme.

„Ich denke, es ist für die Ukrainer selbst wichtig, dass sie ihre Fähigkeit zum Gegenschlag unter Beweis stellen. Und ich denke, das wird sehr wichtig für ihre anhaltend hohe Moral sein“, sagte Moore. Für den Rest Europas sei es ebenfalls wichtig zu sehen, dass die Ukraine gewinnen könne. Laut konservativen Schätzungen sind bisher mehr als 15.000 russische Soldaten und Soldatinnen ums Leben gekommen.

Der Kreml stuft die Todesfälle wiederum auch in Friedenszeiten als Staatsgeheimnis ein. Auf der ukrainischen Seite werden laut Kiew täglich etwa 100 bis 200 Soldaten und Soldatinnen getötet. Damit liegt die durchschnittliche Zahl der Todesfälle insgesamt über der russischen.

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Sie sind sein Kanonenfutter.

Geheimdienstchef Richard Moore über Putins Truppen

„Arme sind Putins Kanonenfutter“
Für das russische Militär wird es laut Moores Einschätzung in den kommenden Wochen immer schwieriger werden, Personal und Material zu bekommen. Bisher habe der russische Präsident Wladimir Putin vor allem auf „arme Kräfte aus ländlichen Gegenden“ zurückgegriffen.

„Sie kommen aus Arbeiterstädten in Sibirien und gehören zu einem unverhältnismäßig hohen Anteil ethnischen Minderheiten an. Und sie sind sein Kanonenfutter“, sagte Moore. Putin, der wohl nicht ernsthaft erkrankt sei, greife nicht auf Kräfte aus der Mittelklasse von St. Petersburg oder Moskau zurück.

Britischer Geheimdienst in Cheltenham (Bild: EPA)
Britischer Geheimdienst in Cheltenham
Der russische Präsident Wladimir Putin neben einer Langstreckenrakete (Bild: APA/EPA/ALEXEY DRUGINYN/RIA NOVOSTI/KREMLIN POOL)
Der russische Präsident Wladimir Putin neben einer Langstreckenrakete

Der Krieg in der Ukraine dauert bereits ungefähr fünf Monate. Der britische Geheimdienst veröffentlicht regelmäßig Informationen zum aktuellen Geschehen, auf die dann auch das dortige Verteidigungsministerium zugreift. Großbritannien liefert Waffen und schult ukrainische Soldaten und Soldatinnen, wie sie damit umgehen können.

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