Neuwahlen im September
Nach Polit-Chaos: Übernimmt die Rechte Italien?
Nach dem Rücktritt von Italiens Regierungschef Mario Draghi wird am 25. September ein neues Parlament gewählt werden. Das Polit-Chaos könnte dabei vor allem den rechten Parteien nutzen.
Italien steht vermutlich vor einem politischen Richtungswechsel: Erstmals seit dem Jahr 2008 zeichnet sich ein klarer Sieg der Rechten und der Konservativen ab, wie eine jüngst veröffentlichte Wahlsimulation der Umfrageinstitute YouTrend und Cattaneo Zanetto & Co. ergeben hat.
Rechtsextreme Partei im Aufschwung
Demnach würden die drei rechten und konservativen Parteien, also die Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini, die Forza Italia von Silvio Berlusconi sowie die als rechtsextrem eingestuften Fratelli d’Italia unter der Führung von Giorgia Meloni als Bündnis 221 der insgesamt 400 Parlamentssitze sowie 108 der insgesamt 200 Sitze im Oberhaus erhalten. Wobei Meloni die Umfragen derzeit mit mehr als 22 Prozent anführt.
Sogar ein Erdrutschsieg möglich
Einzig der sozialdemokratische PD des früheren Ministerpräsidenten Enrico Letta könnte ähnlich gut abschneiden. Im Gegensatz zur Rechten ist es Letta aber bisher nicht gelungen, ein Parteienbündnis zu schmieden. Das italienische Wahlrecht begünstigt aber solche Zusammenschlüsse, da die einzelnen Parteien dann einander die Stimmen nicht gegenseitig abspenstig machen.
Sollte es Letta also nicht gelingen, eine Allianz – etwa mit Giuseppe Contes Fünf-Sterne-Bewegung und anderen – zu schmieden, könnten auf den rechten Block bis zu 60 Prozent der Parlamentssitze entfallen. Das käme in der zersplitterten italienischen Parteienlandschaft einem Erdrutschsieg gleich.
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