EU-Gasnotfallplan
Spanische Ministerin: „Können keine Opfer bringen“
Spaniens und Portugals Regierung widersetzen sich dem Vorschlag der EU-Kommission, die einzelnen Mitgliedsstaaten zum Sparen von Gas zu zwingen. Das sei „unhaltbar“, sagte Portugals Staatssekretär für Umwelt und Energie, João Galamba. Man könne doch keine Opfer bringen, über die man nicht gefragt worden sei, meinte seine spanische Amtskollegin gar.
„Im Gegensatz zu anderen Ländern haben wir Spanier in Sachen Energieverbrauch nicht über unsere Verhältnisse gelebt“, sagte Teresa Ribera, Spaniens Ministerin für Ökologischen Wandel. „Wir konsumieren Gas aus absoluter Notwendigkeit“, versicherte auch Portugals Staatssekretär Galamba.
Die dortige Regierung könne den Vorschlag der EU-Kommission überhaupt nicht akzeptieren, weil dieser „unhaltbar“ sei. Das sagte Galamba am Donnerstag im Gespräch mit der Zeitung „Público“. Polen hält an den eigenen Notfallplänen fest, die Gasspeicher sind zu 98 Prozent gefüllt. In Spanien berichtete eine Zeitung bereits von einer „iberischen Front“ gegen die Pläne der Brüsseler Behörde.
Im Gegensatz zu anderen Ländern haben wir Spanier in Sachen Energieverbrauch nicht über unsere Verhältnisse gelebt.
Teresa Ribera, spanische Ministerin
Umsetzung bisher nicht fix
Am Mittwoch schlug die EU-Kommission - wie berichtet - vor, dass verbindliche Reduktionsziele bei Gas möglich sein sollen, wenn nicht genug gespart wird. Im Detail soll der Gasverbrauch von August 2022 bis März 2023 um 15 Prozent im Vergleich zum Schnitt der vergangenen fünf Jahre verringert werden.
Damit es so weit kommt, müssen mindestens drei EU-Länder oder die Kommission akute Notsituationen befürchten. Ab Freitag soll darüber diskutiert werden, am 26. Juli ist die Abstimmung zu dem Vorschlag geplant.
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