Besonders bei Männern
Affenpocken: 95% der Infektionen beim Sex erfolgt
95 Prozent der Affenpocken-Fälle sind laut einer britischen Studie die Folge einer Infektion durch sexuelle Kontakte. Für die Untersuchung werteten Wissenschaftler 528 bestätigte Infektionen in 16 Ländern zwischen dem 27. April und dem 24. Juni aus.
„Es ist wichtig zu betonen, dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind. Sie können durch jede Art von engem körperlichen Kontakt übertragen werden“, erklärte Studienautor John Thornhill. Die Studie wurde am Donnerstag im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.
„Unsere Arbeit legt aber nahe, dass die meisten Übertragungen in Verbindung mit sexueller Aktivität stehen - hauptsächlich, aber nicht ausschließlich zwischen Männern, die Sex mit Männern haben.“ Der Studie zufolge waren 98 Prozent der Infizierten homosexuelle oder bisexuelle Männer. 41 Prozent waren auch mit HIV infiziert, das Durchschnittsalter betrug 38 Jahre.
WHO-Chef zeigt sich „besorgt“
Wegen der weiteren Ausbreitung der Affenpocken war am Donnerstag das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Beratungen über die Frage zusammengekommen, ob ein weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen werden soll. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich dabei „besorgt“ über die Zunahme der Fälle. Wann das Ergebnis der knapp sechsstündigen Beratungen veröffentlicht wird, ist unklar.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind.
Studienautor John Thornhill
Bei ihrer Dringlichkeitssitzung im Juni hatten die Experten dem WHO-Generalsekretär noch davon abgeraten, die höchste Alarmstufe auszurufen. Seitdem haben sich die Infektionsfälle jedoch weiter ausgebreitet, die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtet inzwischen von rund 15.400 Fällen in 71 Ländern.
Ausbreitung auch in Österreich
Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Seit Mai breiten sich die Affenpocken aber auch in europäischen Ländern aus, darunter auch in Österreich.
Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Pusteln.
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