Besonders bei Männern

Affenpocken: 95% der Infektionen beim Sex erfolgt

Ausland
22.07.2022 10:38

95 Prozent der Affenpocken-Fälle sind laut einer britischen Studie die Folge einer Infektion durch sexuelle Kontakte. Für die Untersuchung werteten Wissenschaftler 528 bestätigte Infektionen in 16 Ländern zwischen dem 27. April und dem 24. Juni aus. 

„Es ist wichtig zu betonen, dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind. Sie können durch jede Art von engem körperlichen Kontakt übertragen werden“, erklärte Studienautor John Thornhill. Die Studie wurde am Donnerstag im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

„Unsere Arbeit legt aber nahe, dass die meisten Übertragungen in Verbindung mit sexueller Aktivität stehen - hauptsächlich, aber nicht ausschließlich zwischen Männern, die Sex mit Männern haben.“ Der Studie zufolge waren 98 Prozent der Infizierten homosexuelle oder bisexuelle Männer. 41 Prozent waren auch mit HIV infiziert, das Durchschnittsalter betrug 38 Jahre.

Das Affenpockenvirus (Bild: nobeastsofierce - stock.adobe.com)
Das Affenpockenvirus

WHO-Chef zeigt sich „besorgt“
Wegen der weiteren Ausbreitung der Affenpocken war am Donnerstag das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Beratungen über die Frage zusammengekommen, ob ein weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen werden soll. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich dabei „besorgt“ über die Zunahme der Fälle. Wann das Ergebnis der knapp sechsstündigen Beratungen veröffentlicht wird, ist unklar.

Zitat Icon

Es ist wichtig zu betonen, dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind.

Studienautor John Thornhill

Bei ihrer Dringlichkeitssitzung im Juni hatten die Experten dem WHO-Generalsekretär noch davon abgeraten, die höchste Alarmstufe auszurufen. Seitdem haben sich die Infektionsfälle jedoch weiter ausgebreitet, die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtet inzwischen von rund 15.400 Fällen in 71 Ländern.

Ausbreitung auch in Österreich
Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Seit Mai breiten sich die Affenpocken aber auch in europäischen Ländern aus, darunter auch in Österreich.

Elektronenmikroskopische und eingefärbte Aufnahme von zwei Affenpocken-Viren (Bild: APA/AFP/RKI/Andrea Maennel, Andrea Schnartendorff)
Elektronenmikroskopische und eingefärbte Aufnahme von zwei Affenpocken-Viren

Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Pusteln.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt