Das Rettungspaket für den angeschlagenen deutschen Gas-Importeur Uniper ist unter Dach und Fach. Der deutsche Staat beteiligt sich über eine Kapitalerhöhung mit rund 30 Prozent, um den für die Energieversorgung in Deutschland zentralen Konzern zu stützen.
Darauf hätten sich die deutsche Regierung, Uniper und der finnische Mehrheitseigner Fortum verständigt, erklärte das Unternehmen am Freitag. Eine Zerschlagung Unipers ist damit vom Tisch.
Auf Gaskunden kommen im Zuge des Rettungspakets Preiserhöhungen zu. Eine Umlage werde am 1. September oder am 1. Oktober kommen, wie Bundeskanzler Olaf Scholz sagte. Er kündigte weitere Entlastungen für die Bürger an.
Video: Spekulation über Staatshilfen beflügelt Uniper-Aktie
Uniper wird noch weiter gestützt
Ein Pflichtwandelinstrument in Höhe von bis zu 7,7 Milliarden Euro solle an den Bund ausgegeben werden, dessen Ausgabe in Tranchen erfolge. Die Option werde eingeräumt, Teile des Pflichtwandelinstruments vom Bund zu erwerben. Zudem wird das Darlehen der staatlichen Förderbank KfW an Uniper von bisher zwei auf neun Milliarden Euro erhöht.
Uniper steht durch die verminderten Gaslieferungen des russischen Monopolisten Gazprom unter Druck und muss die fehlenden Mengen durch teure Zukäufe am Gasmarkt ersetzen, um den Verpflichtungen gegenüber Kunden nachzukommen. Dadurch türmen sich täglich hohe Verluste auf. Das ruft die Ratingagenturen auf den Plan, die die Kreditwürdigkeit von Uniper bewerten - die Bonität ist entscheidend für die Zukunft des Unternehmens.
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