Beklagt Täuschung
Polen: Deutschland wollte zu alte Panzer liefern
Polen hat die deutsche Bundesregierung im Zusammenhang mit dem geplanten Ringtausch für Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert - gar von einem „Täuschungsmanöver“ ist die Rede. Berlin soll Panzer angeboten haben, die noch älter waren als jene, die Polen bereits an die Ukraine geliefert hat.
„Die deutschen Versprechen zum Panzer-Ringtausch haben sich als Täuschungsmanöver erwiesen“, sagte Vize-Außenminister Szymon Szynkowski vel Sek dem „Spiegel“ (Freitag). Aus polnischer Sicht seien die deutschen Angebote inakzeptabel, sodass man nun auf die Hilfe anderer NATO-Partner setze.
Diese Angebote seien „nicht zu akzeptieren, denn wir haben kein Interesse daran, den Zustand unserer Bewaffnung zu verschlechtern und unsere Soldaten auf Gerät aus den Sechzigerjahren zu schulen“.
Stattdessen Panzer aus USA und Großbritannien
Angeboten worden sei „eine symbolische Anzahl Panzer“, sagt der Vize-Außenminister. „Das kann man schwerlich als ernst zu nehmenden Vorschlag werten, nachdem wir der Ukraine über 200 Panzer in zwei Monaten geliefert haben.“ Deswegen rede Polen lieber mit anderen NATO-Partnern, „die wirklich bereit sind, uns dabei zu helfen“. Nach seinen Angaben erhält Polen bereits jetzt Panzer aus den USA und Großbritannien.
Der Panzer-Ringtausch sollte eigentlich die schnellen Lieferungen von schwerem und den Soldaten in der Ukraine vertrautem Kriegsgerät ermöglichen. Deutschland hatte angekündigt, NATO-Partnern im Osten Ersatz zu geben oder dabei helfen. Allerdings stockt es seit Wochen. Zum genauen Sachstand wurden in Berlin zuletzt keine öffentlichen Angaben mehr gemacht.
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