Auf wichtigen Strecken soll der Obus künftig alle 7,5 Minuten kommen, andere Linien, wie der „Neuner“, sollen statt im 15 bald im 10-Minuten-Takt fahren. Das waren bei der Vorstellung der Gesamtverkehrsstrategie die Pläne der Stadtpolitik. Nicht einmal ein halbes Jahr später wackeln diese Pläne ordentlich.
Wie berichtet sorgt akuter Personalmangel bei den Obus-Fahrern für eine Ausdünnung des Fahrplans im August. Zentrale Linien fahren dann nur mehr im Viertelstundentakt. Corona-Fälle haben das Problem verschärft, sie sind aber nicht der Auslöser, weiß Frank Conrads, Verkehrsbetriebsrat in der Salzburg AG.
Sommer-Fahrplan soll ab 2023 Geschichte sein
Er warne seit Jahren vor dem Personalmangel, sagt Conrads. „Wir werden auch im Herbst nicht genug Personal haben“, befürchtet er. Wie sich angesichts dieser Situation eine Taktverdichtung ausgehen soll, weiß niemand. Zum verstärkten Busbetrieb steht die Salzburg AG mit der Stadtpolitik in Kontakt. „Es bedarf jedoch ausreichender Vorlaufzeit, um Personal zu rekrutieren und auszubilden. Am Arbeitsmarkt ist das entsprechende Personal derzeit leider kaum bis gar nicht verfügbar“, heißt es aus dem Unternehmen. Die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) sieht die Verantwortung bei der Salzburg AG und hat für kommendes Jahr ambitionierte Pläne.
„Das Nahverkehrskomitee hat beschlossen, dass es 2023 keinen Sommerfahrplan mehr geben soll“, sagt sie. Heißt: noch mehr Personalbedarf. Betriebsrat Conrads schüttelt den Kopf: „Ich glaube nicht, dass man einen echten Personalzuwachs in zwei, drei Jahren hinbekommt.“
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