Gesundheitsexperten sind sich bereits seit Monaten sicher, dass im Herbst eine neue Corona-Welle auf Österreich zusteuert. Verantwortlich dafür dürfte die inoffiziell als „Centaurus“ bekannte Virusvariante BA.2.75 sein, diese ist hierzulande jedoch noch gar nicht nachgewiesen worden - bis jetzt.
Die Subvariante des Omikron-Virus sorgte schon in den vergangenen Wochen für weltweite Schlagzeilen. Zwar gibt es nach wie vor noch recht wenig Informationen zu BA.2.75, bisherige Studien lassen darauf schließen, dass es erneut wesentlich ansteckender ist und damit die neue dominierende Variante im Verlauf der Pandemie werden könnte.
Kleine spezifische Mutationen sollen zudem laut einer niederländischen Studie dafür sorgen, dass das Virus in der Lage sein dürfte, die durch Impfung oder vorherige Covid-19-Infektion aufgebaute Immunität zu umgehen.
Erste Infektionsfälle in Salzburg
Wie die Münchener GISAID-Initiative nun aufzeigt, wurde die Variante bereits bei zwei Fällen in Salzburg nachgewiesen. Bei GISAID handelt es sich um eine weltweite Wissenschaftsinitiative, welche die Genomdaten von Influenza- und SARS-CoV-2-Viren zusammenträgt. Die für Salzburg gemeldeten BA.2.75-Proben wurden demnach bereits am 28. Juni entnommen - die Variante könnte sich daher auch schon weiter ausgebreitet haben.
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit weist die neue Variante auf ihrer Website jedoch noch nicht aus und bestätigt die Infektionsfälle damit noch nicht. Auf Anfrage erklärte die AGES aber, dass noch nicht alle Proben entsprechend aufgeschlüsselt seien. Derzeit dominiert demnach in Österreich noch BA.5.
„Variante unter Beobachtung“
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wertet BA.2.75 seit Anfang Juli als „Variante unter Beobachtung“. Das bedeutet, sie könnte stärker ansteckend sein und wird mit schwereren Krankheitsverläufen in Verbindung gebracht. Die Belege dafür sind jedoch schwach oder konnten noch nicht erbracht werden.
Wie der Virologe Tom Peacock vom Imperial College in London via Twitter erklärte, weist der Erreger mehrere Mutationen am Spike-Protein auf, mit dem das Virus die menschlichen Zellen angreift. Einzeln betrachtet seien die Veränderungen dabei nicht sonderlich besorgniserregend - im gesamten betrachtet seien sie jedoch „alarmierend“.
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